Bullivers Reisen
Der VW Transporter feiert als California seinen 30er – er liegt gut, vier Camper schlafen gut
Kaum hatte VW 1950 den ersten Transporter auf den Markt gebracht, wurde von Westfalia auch schon eine Campingbox angeboten. Mit Gaskocher, Klapptisch und kleinem Schrank, ab 1961 wurde der „ Bulli“mit Ausstelldach zum Campingbus. Erst in dritter Generation übernahm VW selbst den Umbau – und taufte ihn 1988 auf California.
Der feiert heuer also seinen 30. Geburtstag, und das Aufstelldach hat bis zur aktuellen Baureihe T6 überlebt,
hebt und senkt sich mittlerweile auf Wunsch auch elektrisch. Gaskocher und Schrank hängen nun von der Variante ab: Coast und Ocean haben sie an Bord, der von uns getestete Beach nicht.
Statt einer Küchenzeile und vier Plätzen gibt’s hier bis zu sieben Sitze. Klappt man die hinteren fünf um, kann man sich auf einer Liegefläche von 1,5 x 2 Metern ausbreiten. Über die ( drehbaren) Vordersitze geht’s durch die Luke ins Dachgeschoß – wo noch zwei Erwachsene Platz vorfinden.
Obengenießt manauf 1,2 x 2 Metern den Komfort eines Lattenrosts, dazu LED- Leselampen und Zipp- Fenster mit Fliegengittern. Dafür ist man im Untergeschoß abgeschirmt von Außengeräuschen und Temperatur, dank Innenrollos ist es dunkler – und man ist näher an der 12Volt- Steckdose. Die funktio- niert aber nur, wenn das Auto über den 230- Volt- Außenanschluss am Stromnetz hängt.
Wenn der Bus schon steht, dann holen wir doch gleich die beiden Campingsessel aus der Heckklappe sowie den Tisch aus der Schiebetür, kurbeln die ( optionale) Markise heraus und machen es uns gemütlich.
Dabei war die Fahrt gar nicht anstrengend: Der 2- Liter- Vierzylinder- Diesel leistet in stärkster Ausführung dank Doppelturbo 204 PS, so hat der 2,5- Tonner auch bergauf beim Überholen keine Probleme. Das 7- GangDoppelkupplungsgetriebe kaschiert die Anfahrschwäche und verfügt auch über einen Freilauf. So kann man bergab rollen und den Verbrauch ( 7,8 l im Test) drücken.
Drücken kann man auch die Taste für das adaptive
Fahrwerk. Ein Sport- Modus im Campingbus? Überraschend sinnvoll, denn damit lassen sich Wankbewegungen in Kurven minimieren.
Allerdings auch die Kosten maximieren: Aus 67.686 Euro Grundpreis für den 204- PS- Diesel mit DSG und Allradantrieb wurden mit Extras 92.060 Euro. Jedes Abenteuer hat seinen Preis. Auch „ Bullivers Reisen“. . .