Alle gerettet!
Qual in der Höhle ist zu Ende Kinder und Trainer wohlauf Thailand feiert das Wunder
BANGKOK.
Damit hätte kaum jemand gerechnet, doch das Wunder ist perfekt: Ohne grobe Zwischenfälle ist es den Tauchern am Dienstag gelungen, auch die letzten vier Kinder sowie den Trainer unbeschadet aus der Höhle zu bringen. Jetzt warten auch sie im Krankenhaus von Chiang Rai auf ein Wiedersehen mit ihren Familien.
Experten hatten es kaum für möglich gehalten, dass das Team des Fußballvereins „ Wildschweine“aus seinem Gefängnis vier Kilometer im Inneren der Höhle sicher nach draußen gebracht werden kann. Große Teile der Höhle sind überflutet, keines der Kinder hatte Erfahrung im Tauchen. Die Buben wurden daher von den Profis ins Schlepptau genommen.
Um 18.47 Uhr ( Ortszeit) jubelte die Einheit der NavySeals: „ Alle in Sicherheit!“Damit sind alle 13 Mitglieder der Fußballmannschaft befreit, die vor zweieinhalb Wochen in der Tropfsteinhöhle Tham Luang- Khun Nam Nang Non an der Gren- ze zu Myanmar von einer Sturzflut überrascht worden waren. Kurz nach ihnen kamen dann auch der Arzt und die drei Rettungstaucher, die am Dienstag freiwillig mit den vier übrig gebliebenen Kindern und dem Trainer in der Höhle ausgeharrt hatten, aus der Höhle.
Unterdessen wurden auch die letzten vier Kinder und ihr Trainer in ein Spital in die 50 km entfernte Provinzhauptstadt Chiang Rai gebracht. Bei den ersten beiden Tauch- Aktionen am Sonntag und Montag waren bereits acht Burschen gerettet worden. Ihnen geht es verhältnismäßig gut. Zwei von
ihnen haben minder schwere Lungeninfekte davongetragen. Sie alle durften ihre Familien bereits sehen – wegen Infektionsgefahr aber nur durch eine Glasscheibe.
Die Buben werden von TVGeräten ferngehalten. Dr. Thornnin Kongsuk, der Direktor des Spitals, ist besorgt, dass die Kinder lebenslang traumatisiert werden. „ Wenn sie die Gefangenschaft in der Höhle als Abenteuer sehen, wird es ihnen gut gehen“, erklärt er. „ Aber wenn sie es als Folter in Erinnerung behalten, wird ihre mentale Gesundheit leiden.“