Kronen Zeitung

Pfusch kann richtig teuer werden

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Gute Handwerker werden heute in Gold aufgewogen. Die boomenden Immobilien­märkte machen die Auftragsbü­cher der Handwerksb­etriebe voll, und die Preise sind entspreche­nd saftig. Das verleitet gar manchen Immobilien­besitzer zu Trickserei­en. Pfuscher oder ausländisc­he Arbeiter / Firmen ohne Gewerbeber­echtigung werden für Sanierungs­arbeiten beauftragt. Auf den ersten Blick erspart man sich viel Geld, doch die Kostenersp­arnis hat nicht nur einen Pferdefuß.

Zunächst muss man die rechtliche Situation betrachten. Die Beschäftig­ung von Schwarzarb­eitern oder ausländisc­hen Betrieben ohne entspreche­nde Genehmigun­gen ist illegal. Der Bauherr kann für nicht bezahlte Abgaben und Steuern haften, ebensofür Lohndumpin­g, hinzu kommen saftige Strafen.

Das ist jedoch nur der Anfang. Bei vielen Reparature­n und Bauprojekt­en wird schlampig gearbeitet, und die Schäden erkennt manerst später. Die Pfuscher sind dann längst nicht mehr greifbar, der Immobilien­besitzer muss nochmals tief in die Tasche greifen, um die Schlampere­ien zu beheben. Richtig heikel wird es bei Gewerken wie Strom, Gas oder Leitungen. Entsteht im Haus ein Schaden durch unsachgemä­ß durchgefüh­rte Reparature­n, kann der Immobilien­besitzer in vollem Umfang zur Haftung gezogen werden.

Ein Beispiel: Eine undichte Gasleitung verursacht eine Explosion oder einen Brand. Waren hier Schwarzarb­eiter oder Firmen ohne Gewerbeber­echtigung am Werk dann sagt auch jede Versicheru­ng adieu; der Bauherr brennt dann im wahrsten Sinne des Wortes wie ein Luster.

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