Skurriler Gerichtsauftritt eines Mädchenmörders!
Nach 18 Jahren Haft soll Täter Mithäftling verletzt haben
Er kramt in vergilbten zerrissenen Papierfetzen, zitiert uralte Eingaben und wirft mit pseudojuristischem Halbwissen um sich. Und wiederholt eines immer wieder: „ Ich sitze seit 18 Jahren völlig unschuldig,“Nun stand Herbert P. ( 51), der sadistische Mädchenmörder von Wien- Favoriten, wieder vor Gericht.
Die Favoritner Mädchenmorde erregten großes Aufsehen. Erstes Opfer im Oktober 1988 war die Verkäuferin Alexandra Schriefl ( 20). Sie wurde nach einem Disco- Besuch an einen Baum gefesselt, vergewaltigt und erdrosselt. Erst 13 Jahre später wurde der Täter aufgrund der damals neu entwickelten DNA- Probe ausgeforscht: Weil Herbert P. zur Tatzeit erst 20 Jahre alt war, konnte er nur zu 15 Jahren Haft verurteilt werden.
Die hat er längst verbüßt, doch die Freiheit ist für ihn in weiter Ferne. Das Urteil sah nämlich auch eine psychiatrische Behandlung vor. Doch Herbert P. lässt bis heute jede Schuldeinsicht ver- missen und verweigert jede Therapie. „ Ich bin völlig gesund und habe keine Persönlichkeitsstörung“, schimpft er.
Auch im aktuellen Verfahren verweigerte er dem psychiatrischen Gutachter Dr. Ernst Hofmann jede Antwort. Worum geht es da? Herbert P. soll, laut Anklage, einen Mithäftling durch einen Kopfstoß schwer verletzt haben. Dem Opfer mussten Metallplatten in die Stirn eingesetzt werden.
Der Angeklagte bestreitet wieder einmal alles: Er sei an der Verletzung nicht schuld und redet viel lieber von Eingaben, Anträgen und völlig wirren juristischen Zitaten. Richter Gerald Wagner musste vertagen.