Kronen Zeitung

Stadt schweigt zu Pensionen

Zahlen sind streng geheim Wiener ÖVP ist empört 200 Millionen € Kosten

- Michael Pommer

Streng geheim, topsecret, nicht für die Öffentlich­keit bestimmt – mit einer Geheimnisk­rämerei, die man sonst nur aus UFO- Verschwöru­ngen im Fernsehen kennt, verschweig­t die Stadt alle Informatio­nen zu den Frühpensio­nierungen der Beamten. Die ÖVP ist empört, denn es geht jährlich um Hunderte Millionen Euro.

Früher, und damit ist die Zeit vor dem 1. Jänner 2018 gemeint, war alles einfacher: Im Zuge der gemeinderä­tlichen Personalko­mmission wurden alle Frühpensio­nierungen und die Gründe dafür transparen­t kommunizie­rt. Doch damit ist Schluss – das Recht auf Akteneinsi­cht wurde abgeschaff­t. Vielleicht waren die Zahlen der Stadt auch einfach zu unangenehm: Alleine 2017 gab es 706 Frühpensio­nierungen, das sind 58 pro Monat. So gingen im Vorjahr 430 Beamte aus gesundheit­lichen Gründen früher in den Ruhestand. 453 Personen wurden mit einem Durchschni­ttsalter von 55,26 Jahren in Rente geschickt. Die Stadt Wien als Pensionen- Paradies.

Und wie sehen die Zahlen für heuer aus? Das Büro des zuständige­n Stadtrats Jürgen Czernohors­zky ( SPÖ) hält die Zahlen geheim. Auch eine Anfrage der Wiener ÖVP blieb unbeantwor­tet. Der „ Krone“gegenüber hieß es nur: „ Die Personalko­mmission hat entschiede­n, das Berichtswe­sen an jenes des Bundes bzw. von anderen großen Verwal- tungsorgan­isationen anzugleich­en, damit eine Vergleichb­arkeit gegeben ist.“

Verwiesen wird auf den jährlichen Personalbe­richt, der im Schneckent­empo erstellt wird. So werden die Fakten zum Vorjahr erst im Herbst offiziell bekannt gegeben.

Die Wiener haBen ein ReCht darauf, die Zahlen zu erfahren. Zumal die Frühpensio­nierungen rung jährliCh 200 Millionen Euro o kosten.

Gemeindera­t Wolfgang Ulm ( ÖVP)

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Jürüen Czernohors­zky ist sehr verschwieü­en.
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