Die ersten Bilder nach der Höhlen- Rettung
Buben winken schon fröhlich aus ihren Betten im Krankenhaus.
Erst vor zwei Tagen wurden die letzten von ihnen aus der überfluteten Höhle in Thailand gerettet. Jetzt zeigen Videoaufnahmen die Kinder, wie sie im Krankenzimmer liegen. Sie winken fröhlich in die Kamera und bedanken sich mit zum Gebet gefalteten Händen.
Die berührenden Aufnahmen kamen am Mittwoch aus dem Krankenhaus der Stadt Chiang Rai. Dort sind die zwölf Burschen und ihr Fußballtrainer derzeit unter Quarantäne. Auf dem Video sind acht von ihnen zu sehen. Sie sitzen in ihren Betten, tragen Mundschutz und winken in die Kamera. Zudem sieht man Eltern, die ihre Kinder durch eine Glasscheibe hindurch besuchen.
Thongchai Lertvilairattanapong, der Chefarzt der Klinik, sagte die Kinder und ihr Trainer seien in einem „ sehr guten mentalen Zustand“. Drei Kinder hätten eine leichte Lungenentzündung. Ingesamt aber seien alle körperlich wohlauf. Im Schnitt verloren die elf bis 16 Jahre alten Fußballer in der Höhle zwei Kilogramm.
VermutliCh geht es den Kindern körperliCh und mental deswegen so gut, weil sie die ganze Zeit gemeinsam als ein Team verbraChten, in dem einer dem anderen hilft!
Thongchai Lertvilairattanapong
Die Rettungsmission zur Befreiung der letzten der zwölf Buben und ihres Fußballtrainers aus der Tropfsteinhöhle Tham Luang- Khun Nam Nang Non in Thailand war ein gefährlicher Wettlauf gegen die Zeit. Doch wie gefährlich, verrieten jetzt drei Taucher aus Australien. Nachdem am Dienstag die vier letzten Kinder und ihr Fußballtrainer gerettet waren, versagten in der Höhle plötzlich die Wasserpumpen.
Die drei Spezialtaucher aus Australien hatten sich mehr als 1,5 Kilometer vom Höhleneingang entfernt in der dritten Kammer des unterirdischen Systems aufgehalten, als ohne Vorwarnung die Maschinen ausfielen, die Wasser aus dem Höhlensystem pumpen sollten. Zu dem Zeitpunkt hielten sich neben den drei Tauchern noch rund 100 Arbeiter in der Höhle auf – darunter sowohl freiwillige Arbeiter als auch Ärzte. Sie wollten das für die Rettungsaktion notwendig gewordene Equipment abbauen. „ Der Wasserspiegel stieg plötzlich rasant an“, erzählt ein Taucher. „ Alle schrien, wir müssen die Höhle sofort verlassen.“Es dauerte eine Stunde, bis sich alle Helfer ins Freie gerettet hatten.
Unterdessen trauert der australische Arzt Richard Harris, der nach dem Höhlendrama als Held gefeiert wird, um seinen Vater. Der Anästhesist hatte den gefährlichen vier Kilometer langen unterirdischen Weg zuletzt täglich zurückgelegt, um den Gesundheitszustand der zwölf jungen Fußballer und ihres Trainers zu untersuchen. Wie nun bekannt wurde, starb sein Vater wenige Stunden nach der Rettung aller Buben.
Einem Reporter der „ Bild“erzählt die Großmutter eines geretteten Kindes: „ Seine Eltern wünschen sich jetzt, dass Peerapat als Mönch in ein Kloster geht, dort einige Zeit bleibt. So wollen sie der Gesellschaft Dankbarkeit für seine Rettung entgegenbringen“, erklärt die Oma.