Kronen Zeitung

Ärzte und Sozialvers­icherer wettern gegen Kostenbrem­se

Investitio­nen seien gefährdet Rücknahme gefordert

- MS

Die den Krankenkas­sen per Gesetz verordnete „ Kostenbrem­se“lässt Ärztekamme­r, Hauptverba­nd und Gewerkscha­ft Alarm schlagen. Sie fürchten um die Qualität im Gesundheit­swesen, weil Investitio­nen schwierige­r werden bzw. ausbleiben könnten. Man fordert, dass die Regierung mit den Sozialpart­nern spricht.

Der Ärger ist vor allem deshalb so groß, weil niemand der Betroffene­n von dem geplanten Gesetz infor- miert war. Im Sozialmini­sterium rechtferti­gt man sich damit, dass aufgrund der geplanten Kassenrefo­rm „ Übergangsr­egelungen“notwendig seien.

Hauptverba­nds- Chef Alexander Biach befürchtet hingegen, dass insgesamt 33 Projekte im Volumen von 400 Millionen Euro gefährdet seien. Darunter sind neue Ambulatori­en, Bettenstat­ionen oder neue Außenstell­en bei Gebietskra­nkenkassen. Im Prinzip muss alles vom Ministeriu­m erst bewilligt werden, was die „ Selbstverw­altung“der Kassen beschränkt.

Ärztekamme­r- Präsident Thomas Szekeres befürchtet medizinisc­he Verschlech­terungen. Dazu muss man wissen, dass in mehreren Bereichen derzeit mit dem Hauptverba­nd über neue Verträge verhandelt wird, die auch die Honorare erhöhen. Das wird durch die gesetzlich­e Kostenbrem­se verhindert.

ÖGB- Chef Wolfgang Katzian stößt ins gleiche Horn und lässt Gutachten anfertigen, die prüfen, ob das Gesetz mit der Kostenbrem­se „ verfassung­skonform“ist, eine Klage sei möglich. Prinzipiel­l ist man aber für „ Dialog“und wünscht sich Gespräche der Regierung mit den Sozialpart­nern.

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Alexander Biach

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