In geheimer Mission
Schweigen als politische Strategie. Ob Zahlen zu den Beamtenpensionen, Anfragen der Wiener Opposition oder Ausgaben für den „ Autohasser“– bei der Stadt ist momentan vieles topsecret.
Er hebungen haben ergeben, dass die Wiener viel mehr mitreden wollen, wenn es um Stadtplanung geht. Nur 21 Prozent sind zufrieden. Vassilakousvergessene Erkenntnis
Kann sich noch jemand an das mobile Rathaus erinnern? Nein? Es war vor gar nicht allzu langer Zeit, April 2018, da wollte Planungsstadträtin Maria Vassilakou ( Grüne) mit der Ausstellung durch Wien touren und hatte dabei eine Idee: „ Erhebungen haben ergeben, dass die Wiener viel mehr mitreden wollen, wenn es um Stadtplanung geht“, meinte sie. Ziel: Anreize schaffen, damit die Leute die Möglichkeit haben, sich selbst in die Rolle von Stadtplanern zu versetzen. Nun will das so gar nicht zur DrüberfahrPolitik passen, die Vassilakou aktuell bei der Rotenturmstraße an den Tag legt. Im Vorfeld der Ausschrei- bung wurden weder die zuständigen Gremien des Bezirkes, noch die direkt betroffenen Bewohner eingebunden. Auch die Ausgaben für die Verkehrsprojekte mit dem „ Autohasser“Hermann Knoflacher werden nicht verraten, obwohl es sich um Steuergeld handelt. Maria Vassilakou in geheimer Mission.
Aber die Politikerin findet sich mit ihrem Schweigegelübde in guter Gesellschaft. Wie berichtet, ist auch Personal- Stadtrat Jürgen Czernohorszky ( SPÖ) sehr verschwiegen, wenn es um unangenehme Fakten geht. Bisher wurde die Opposition immer regelmäßig über die üppigen Frühpensionierungen der Beamten informiert. Nun wurde nicht nur die Akteneinsicht abgeschafft, auch die „ Krone“erfährt keine aktuellen Zahlen zum Pensions- Paradies Wien.
KH Nord: Von 36 Fragen 31 nicht zugelassen
Zudem wittert die ÖVP auch bei Gesundheitsstadtrat Peter Hacker ( SPÖ) mangelnde Transparenz. Bei Gemeinderätin Caroline Hungerländer ist der bisher sehr offen agierende und hart durchgreifende TopManager wegen einer Anfrage zum Voodoo- Zauber des KH Nord in Ungnade gefallen: Von 36 Fragen wurden 31 nämlich nicht zugelassen – kurz zusammengefasst aus rechtlichen Gründen. Auch die Magistratsdirektion rückte zur Verteidigung aus: Was beantwortet werden kann und was nicht, sei klar geregelt.