Gangbetten: Lösung bis Ende 2018?
Krankenhäuser Beschwerden von Angehörigen Volksanwalt Kräuter drängt auf Maßnahmen
Oft ist in den vergangenen Jahren über Gangbetten in den Wiener Krankenhäusern diskutiert worden. Und genauso oft versprach die Stadtpolitik Lösungen. Trotzdem existiert das Problem weiterhin. Volksanwalt Günther Kräuter fordert jetzt endlich Maßnahmen: „ Wenn man will, ist bis Jahresende eine Lösung möglich.“
Immer wieder erreichen Beschwerden von Angehörigen die „ Krone“- Redaktion: So wie der Fall einer 90- jäh- rigen Frau, die mehrere Stunden in einem Gangbett in einer Abteilung des Wilhelminenspitals verbringen musste. „ Dabei leidet meine Mutter neben einer schweren Krankheit auch an der Infektion mit einem Krankenhauskeim“, schildert ihre Tochter. Auch bei späteren Besuchen im Spital seien ihr immer wieder Gangbetten aufgefallen.
Vom Krankenanstaltenverbund ( KAV) heißt es dazu, dass es mitunter notwendig sei, Patienten in der Nähe des Stützpunktes zu beobachten. „ Das ist nicht das Optimum, aber ein gangbarer Weg“, meint Sprecher Ralph Luger. Zugleich würde es im Spital oft einen „ Hotelzimmer- Effekt“ge-
ben, weil zur Entlassung vorgesehene Patienten oft einige Zeit auf die Abholung warten müssen.
Volksanwalt Kräuter lässt, unabhängig vom aktuellen Fall, diese Argumentation nicht gelten: „ Das ist eine Schutzbehauptung, die an Zynismus grenzt.“Intimsphäre sei ein Patienten- und Menschenrecht. Von Gesundheitsrisiken wie Lärm, Zugluft oder Hygiene ganz zu schweigen.
Kräuter fordert außerdem die Stadt zum Handeln auf. So könnte man im Herbst neue Konzepte umsetzen, um künftig Gangbetten zu vermeiden. „ Gibt es dann ab Neujahr immer noch Probleme, wären Sanktionen für die Verantwortlichen nötig“, so der Volksanwalt. Zugleich ist Kräuter optimistisch, dass durch den neuen Gesundheitsstadtrat Peter Hacker ( SPÖ) endlich Bewegung in die EndlosCausa kommt.