Bauernfängerei

Gespräch zwischen zwei Landwirten: „ Grüaß di, Petershof- Bauer! Wia gehts dir denn allerweil?“

„ E h guat. Zwölf deitsche Urlauber hab i, alle in der Vollpension. D e saufn so vül Most, dass nix essn kinna. I koch nur für zwoa, und des lassns über. Und wia is bei dir, Bledlhuaber? Was tuat se so bei dir?“

„ Genau so. Meine Gäst san dauernd bsoffn. D e verschlafn den ganzn schenen Tag und de Ausflüge in die Natur. Na, wenns glaubn, des soll a Urlaub sein. I biet ihna jedenfalls jedn Tag a Wanderung an. An mir solls net liegn. D u, aber jetzt was ganz anderes! I hab grad was läutn ghört!“

„ D es wars Zügnglöckerl. In Lackn- Bauer hat gestern der Schlag troffn. Sei arme Frau is danebn gsessn. D e hats nur gstroaft.“

„ I moan was anders. I hab was läutn ghört, dass durch dein Wald der Autobahnzubringer gehn soll! D er Bund kaaft dirn oh, hab i ghört. D a kriagst a Vermögn dafuar, Petershof- Bauer!“

„ So, so. Wer hatn des gsagt?“

„ Geh, stell di net bleder alsd bist. D ei eigener E rntehelfer hat mirs gsagt. E r sagt, er hat scho in amtlichen Briaf aufn Tisch liegn gsehn.“

„ Mei Wastl kann do überhaupt nit lesn!“

„ Ja, i woaß, er kann nit lesn, aber er hat in amtlichen Vogl am Kuvert gsehn, in Staatsgeier! Sei ehrlich! Kaaft dir der Bund in Wald oh oder nit!“ „ I wüll gar nix gsagt habn.“„ Huach zua, PetershofBauer, lass mi a wengerl mit- naschn. Verkauf mir gschwind in halbn Wald! I zahl guat dafüar! Nachher kann i mitstreitn gegnan Bund. Woaßt eh, mir klagn alle zwoa und sagn , Naturschutz geht vur Autobahn’.“

„ Was zahlst denn, Bledlhuaber? Red auf der Stell! I bin grad aufn Weg zum Notar.“

„ I hab eahm a Vermögn für des eitrickerte Waldstückl gebn“, sagte Josef N., vulgo Bledlhuber, zum Richter. „ D ann bin i draufkumma, dass von aner Autobahn gar koa Red net is! E r hat sein E rntehelfer, in Wastl, anglernt, dass er überall des Gerücht aussprengt! Bauernfängerei! D es Gschäft muass zruckgängig gmacht werdn!“

D er Zivilprozess wird Monate dauern.