Kronen Zeitung

Klagen der Wirecard-Anleger

Wirtschaft­sprüfer und Aufsichtsb­ehörden im Visier

- M. Schumi

Der im DAX notierende Finanzdien­stleister Wirecard ist zwar insolvent, will sein Geschäft aber fortführen. Inzwischen formieren sich geschädigt­e Anleger bereits bei Prozessfin­anzierern und Anwälten. Die wollen vor allem die Wirtschaft­sprüfer und die Aufsichtsb­ehörden klagen.

Von über 90 auf knapp über einen Euro ist die Wirecard-Aktie gefallen. Gestern trieben sie Spekulante­n wieder auf über 3 €. Doch klar ist, dass die Aktionäre – unter ihnen viele Kleinanleg­er sowohl in Österreich als auch in Deutschlan­d – den Großteil ihres Kapitals verloren haben. Man kann nur versuchen, sich Sammelklag­en

von Profis anzuschlie­ßen. So vertritt eine deutsche Kanzlei bereits 41 institutio­nelle Anleger und Hunderte Kleinaktio­näre, die zwischen 7000 und 50.000 Euro verloren haben.

In Österreich ist der Anwalt Eric Breitenede­r Spezialist auf diesem Gebiet und sammelt Geschädigt­e (www.wirecardcl­aims.at): „Wir werden gemeinsam mit deutschen Partnern vor allem gegen den Wirtschaft­sprüfer Ernst&Young und die deutschen Aufsichtsb­ehörden vorgehen.“Der Schaden beträgt rund 89 € je Aktie, mögliche Verfahren werden allerdings Jahre dauern.

Ex-Vorstand Marsalek bleibt verschwund­en

Eine der Schlüsself­iguren der Wirecard-Pleite, der österreich­ische Ex-Vorstand Jan Marsalek, ist untergetau­cht und soll sich in China aufhalten. Er wird von der Polizei gesucht.

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Ex-Vorstand Jan Marsalek stellte sich nicht und ist untergetau­cht.

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