Fehlbesetzung
Wenn es irgendeinen Posten in der Regierung gibt, der eine eindeutige Fehlbesetzung ist, dann ist es die Verteidigungsministerin. Was sich Frau Tanner in den letzten Tagen geleistet hat, ist an Inkompetenz nicht zu überbieten. Im „ZIB 2“-Studio mit Lou Lorenz-Dittlbacher leierte sie ihre Stehsätze nur so herunter. Vom Bundespräsidenten Van der Bellen als Oberbefehlshaber des Bundesheeres angefangen, bis hin zum grünen Koalitionspartner, Opposition und Generalstabsmitarbeiter – sie alle wurden von den Heeresumbauplänen, welche die Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) ankündigte, völlig überrumpelt.
Kasernenstandorte werden geschlossen, nein, sie werden nicht geschlossen, und Schließungen doch vorstellbar, blabla. In mehreren Interviews machte sie klar, dass es entgegen vorheriger Aussagen sehr wohl zu Kasernenschließungen kommen könnte. Dass sie die angekündigten Reformprozesse teilweise wieder zurückgenommen habe, bestreitet Tanner und meinte: „Ich rudere niemals zurück. Ich bin es gewohnt durchzumarschieren.“
Schön, dass Sie dieses inkompetente „Ja, Nein, Ja, oder doch, Nein und Aber“Geschwafel mit einem militärischen „Durchzumarschieren“bestärkt haben. Bei jedem „Auftritt“sind Gestik und Mimik von Ihnen
so überzogen, dass Ihr militärisches Nichtwissen erst so richtig ans Tageslicht kommt. Ob Sie als Direktorin des niederösterreichischen Bauernbundes eine gute Wahl waren, kann ich nicht sagen, aber als
Verteidigungsministerin sind Sie die Fehlbesetzung „par excellence“.
Gerhard Forgatsch, Wien