Eine haarsträubende Solidarität
In der EU scheint es mal wieder nur ums Geld zu gehen. Um Geld, das eigentlich gar nicht da ist. Dass man gerade in schlechten Corona-Zeiten zusammenhalten soll, ist ja grundsätzlich schön und zu begrüßen. Nur sollte man gerade jetzt ganz genau hinschauen, wem man da unter die Arme greift, bevor die Entscheidung fällt, mit welcher
Summe. Unabhängig davon, mit welchem wahnwitzigen Betrag man dann letztlich wirklich um sich wirft. Geht es nach dem Geschmack der EUKommission, sollen es am Ende der Diskussionen 750 Milliarden Euro sein, wovon nur ein Drittel in Form von Krediten erfolgen soll. Zwei Drittel gibt es sozusagen geschenkt. Allerdings nur für die Empfänger. Das wäre dann endgültig die europäische Schuldenunion zulasten der europäischen Bürger sowie eine Verhöhnung von halbwegs bis gut wirtschaftenden Staaten. Corona darf mit Sicherheit nicht zum Freibrief für verantwortungslose Misswirtschaft werden!
Wie viel man von Ländern wie Italien oder Spanien zurückbekommen wird, kann sich ja jeder selbst ausrechnen, der nicht schon längst komplett den Boden der Realität verlassen hat. Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund, warum z. B. deutsche oder österreichische Handelsangestellte zahlen sollen, nur weil Italien die gar nicht so unvermögenden Teile der eigenen Bevölkerung nicht zur Kasse bitten will. In fast allen Statistiken ist der private Besitz
der Italiener deutlich größer als jener der Deutschen. Hinzu gesellt sich die Tatsache, dass die Privathaushalte in Italien, im Gegensatz zum eigenen Staat, einen so niedrigen Verschuldungsgrad haben wie kein anderes Land der Eurozone.
Wie man sieht, ist die Vergemeinschaftung der Schulden alles andere als alternativlos. Es wäre nur mal wieder an der Zeit, die überfällige, aber ignorierte Debatte zu entstauben, für welche Länder der Euro eine geeignete Währung ist, und für welche eben nicht.