Ministerin will viel härtere Strafen für die Extremraser
Temposünder sollen doppelt so viel zahlen wie bisher – Autoabnahme bei schweren Verstößen
Immer wieder sorgen Rasermeldungen für Aufregung. Schnellfahren gilt generell in Österreich offenbar noch als Kavaliersdelikt. Tempobolzer kamen bis jetzt relativ glimpflich davon. Nun will die Umweltministerin notorische PS-Rowdys aber ausbremsen – mit einer Verdoppelung der Strafen bis hin zu einer Auto-Abnahme.
Im Vorjahr wurde 7198 Lenkern wegen Geschwindigkeitsüberschreitung im Straßenverkehr der Führerschein abgenommen. Das sind zwar bei rund 5,7 Millionen Autofahrern gerade einmal 0,12 Prozent, doch die Folgen des Tempobolzens sind oft fatal.
„In den Händen von Rasern wird das Auto zu einer Waffe“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Derzeit ist man seinen Führerschein los, wenn man im Ortsgebiet das Tempolimit um 40 km/h und außerhalb des Ortsgebietes um 50 km/h überschreitet. Für Schwendinger ist die geplante Herabsetzung um 10 km/h ein längst überfälliger Schritt. Auch die angekündigte Verdoppelung der Mindestentzugsdauer und die Aufnahme von Raserei in das Vormerksystem wird vom Verkehrsclub begrüßt.
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit sieht das Maßnahmenpaket ebenfalls als ersten Schritt in die richtige Richtung. Denn bereits im 1. Halbjahr verloren mehr als 50 Menschen auf
grund von überhöhter Geschwindigkeit ihr Leben.
Kritik kommt von den Autofahrerklubs: Der ÖAMTC fordert eine bessere Kommunikation über bestehende Strafen, der ARBÖ lehnt die angedachte Beschlagnahmung von Fahrzeugen als „übertrieben“ab.
Sensibilisierung statt staatliches Abkassieren
Für die FPÖ ist die Erhöhung des Strafrahmens von 2180 € auf 5000 € „Raubrittermanier“. Die Regierung wolle jenen, die zum Erreichen ihres Arbeitsplatzes tagtäglich auf das Auto angewiesen sind, in die Geldbörsen greifen. Sensibilisierung und Prävention statt Abkassieren wird gefordert.