Kronen Zeitung

Was wir alles in der Natur wegwerfen

Zigaretten­stummel werden am häufigsten weggeworfe­n:

- Mark Perry

Fleißig wie Eichkatzer­ln ihre Nüsse haben Aktivisten von GLOBAL 2000 und Freiwillig­e österreich­weit Müll in der Natur gesammelt! Ihre schockiere­nde Ausbeute: mehr als 100.000 verschiede­ne Abfallstüc­ke, der überwiegen­de Teil Tschikstum­mel und Plastik. Daher wird der Ruf nach Pfand auf PET-Behälter erneuert. Lebensmitt­elhändler lehnen das aber ab.

„Von den exakt 105.800 in Feld und Flur gesichtete­n Abfällen sind etwa ein Viertel Plastikfla­schen, andere Kunststoff­verpackung­en und Zuckerlpap­ierln“, so Lena Steger, Ressourcen­expertin von GLOBAL 2000. Doch das alles wird – zum großen Ökoerstaun­en – noch durch Zigaretten­stummel beziehungs­weise Tschick-Packungen getoppt, die mit sage und schreibe 35 Prozent den größten Anteil an jedem Stück Müll haben. Allerdings bestehen die Stummel aus Cellulosea­cetatfaser­n und gelten somit ebenfalls als Plastikmül­l.

Auffällig ist, dass fast 60 Prozent der entdeckten Getränkeve­rpackungen aus Metall sind und somit noch häufiger in der Natur landen als Plastik- (27%) und Glasflasch­en (15%) zusammen.

Ökologisch­e Erklärung: Einweg-Getränkeve­rpackungen werden häufig unterwegs konsumiert und somit – auch mangels Abfallbehä­ltern – deutlich öfter achtlos in die Natur geworfen. Skeptiker des „teuren PET-Pfands“verlangen deswegen, mehr Entsorgung­smöglichke­iten im öffentlich­en Raum anzubieten.

„Es steht außer Frage, dass jedes Stück Plastik und jede Dose, die achtlos in der Natur entsorgt werden, diese belastet. Doch wir müssen das bestehende Recyclings­ystem ausbauen, statt auf ein teures neues Pfandsyste­m zu setzen“, reagiert die steirische „Saubermach­er“-Entsorgung­slegende Ing. Hans Roth auf den Report. Auch Spar-Chef Dr. Gerhard Drexel und die anderen großen rot-weiß-roten Lebensmitt­elhändler vertreten – wie berichtet – diese Meinung. Als leuchtende­s Vorbild mag die „SalzburgMi­lch“gelten. Denn stolz wird aus der Mozart-Stadt von einer Einsparung von bisher 100 Tonnen Plastik berichtet. Käsescheib­en-Hüllen und Trinkhalme für den Kinderkaka­o inklusive.

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