Nicht nur ein Rehkitz!
Wien Museum: Felix-Salten-Ausstellung
Nicht nur „Bambi“! Gemeinsam mit der Wienbibliothek hat das Wien Museum zum 75. Todestag von Felix Salten an zwei Orten, im MUSA und im Rathaus, eine Ausstellung über den Autor ( – und er war mehr) wissenschaftlich erarbeitet. Sie zeigt sein reges Interesse an seiner Zeit, eine der Um- und Aufbrüche (bis 25. April).
Sein Nachlass befindet sich seit 2015 in der Wienbibliothek im Rathaus, wurde gesichtet, wissenschaftlich bearbeitet, die Ergebnisse sind dokumentiert. Salten, geboren 1869 im ungarischen Pest als Siegmund Salzmann, war nicht nur Schöpfer des unsterblichen Rehkitzes „Bambi“, er war auch ein sehr reger Beobachter seiner Zeit.
Salten kam aus kleinbürgerlich-bescheidenen Verhältnissen und hat sich als Literat, Kulturkritiker, auch Wegbereiter eines neuen Denkens bis zu seinem Tod 1945 einen Namen gemacht. Dank auch intensiver Kontakte mit Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal, Stefan Zweig u. v. a., die Wien zu einem literarischen „Hotspot“, zu einem Mittelpunkt machten, der Epoche geistiges Format gaben.
„Felix Salten entdeckt die Wiener Moderne“, so der Untertitel der Schau. Sie dokumentiert ein durchaus auch schillerndes Leben, zeigt Fotos, lässt in Briefe blicken und Manuskripte erforschen. Das Wien Museum hat zur Schau im MUSA die Welt zu Saltens Zeit illustriert: mit Werken wie Gustav Klimts „Pallas Athene“, Max Kurzweils „Die Dame in Gelb“oder Teresa Feodorowna Ries’ „Die Hexe“. Die Palette der ausgestellten Werke reicht von Zeichnungen über Gemälde bis zu Skulpturen.
Ein ganzer mitunter auch nicht immer leichter Lebensweg wird in den beiden Ausstellungsteilen in den Räumen beim Wiener Rathaus nachgezeichnet, ergänzt mit zahlreichen Exponaten der in Zürich lebenden Enkeltochter.