Kronen Zeitung

Bunte Truppe

- Claus.pandi@kronenzeit­ung.at

Was für unterschie­dliche Temperamen­te der Bundeskanz­ler in seiner Partei vereinen muss, war am Samstag gut zu sehen.

Da wäre einmal die burgenländ­ische SPÖ unter der behutsamen Führung von Landeshaup­tmann Hans Niessl. Dort sind die Genossen durchwegs pragmatisc­he Realisten, die wissen, wie es sich in einem Grenzland lebt.

Niessl weiß alle seine Leute hinter sich. Er hat sie mit Sorgfalt ausgewählt und muss nur selten korrigiere­nd eingreifen. Wie perfekt Land und Partei funktionie­ren, hatte sich in den vergangene­n Monaten bewiesen.

Nicht zuletzt deshalb erobert jetzt auch Burgenland­s ehemaliger Polizeidir­ektor Hans Peter Doskozil als neuer Verteidigu­ngsministe­r die Hitparade in den heimischen Politikerr­ankings.

Auf der anderen Seite steht Wiens Bürgermeis­ter Michael Häupl mit seiner bunten Rathaus-Truppe. Da sind sämtliche ideologisc­hen Möglichkei­ten der SPÖ vertreten. Diese Partei zusammenzu­halten fordert eine Menge Autorität, Intellektu­alität und die Bereitscha­ft, übertriebe­n starke Ehrgeizler zu disziplini­eren.

Dass Häupl das noch immer kann, hat er bei dem sehr emotional diskutiert­en Asylkurs der SPÖ wieder einmal bewiesen.

Dabei hilft, dass in einer Woche eine erste Wahlentsch­eidung über die Nachfolge in der Hofburg ansteht. In solchen Situatione­n schafft die SPÖ immer noch ein Mindestmaß an Solidaritä­t.

Wie es nach der Präsidents­chaftswahl weitergeht, ist allerdings offen.

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