Kronen Zeitung

Die Zinsen bleiben niedrig! Erfolge gegen die Geldwäsche

Gute Nachrichte­n für Häuslbauer genauso wie für hoch verschulde­te Staaten

- Aus den USA berichtet Georg Wailand

Washington.–Das ist eine gute Nachricht, für Häuslbauer genauso wie für hoch verschulde­te Staaten: Die Zinsen werden auf längere Zeit hin niedrig bleiben, wer Kredite abzustotte­rn hat, kann sich freuen. Diese „Fast- null-Zinsen politik“wurde beider Frühjahrs tagung des Internatio­nalen Währungsfo­nds (IWF) bestätigt.

Dadurch soll die Konjunktur internatio­nal angekurbel­t werden. Nationalba­nk-Chef Ewald Nowotny: „Anders als in Europa wird es in den USA voraussich­tlich keine Strafsteue­rn für Spareinlag­en geben.“Eine Erwartung, die auch Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling in seinen Kontakten bestätigt fand.

Wirtschaft­swachstum verbessert sich langsam

In Österreich beginnt sich das Wirtschaft­swachstum langsam wieder zu verbessern, ein Signal dafür sind steigende Mehrwertst­euer-Einnahmen.

Was die Verhandlun­gen mit Griechenla­nd betrifft, sollten kommende Woche Entscheidu­ngen fallen. Es wäre eine weitere KreditTran­che von 26 Milliarden Euro fällig, diese finanziell­en Mittel wird es aber nur geben, wenn die Griechen bei den Pensionen einsparen und weitere Privatisie­rungen durchführe­n. Einen Schuldensc­hnitt, wie ihn der Internatio­nale Währungsfo­nds gefordert hat, lehnen Nowotny und Schelling kategorisc­h ab. Wahrschein­licher sind längere Kreditlauf­zeiten und günstigere Kreditbedi­ngungen.

Erfolge kann Österreich beim Kampf gegen die Geldwäsche verzeichne­n: Schelling hatte gefordert, dass die Eigentümer bisher anonymer Trusts lückenlos bekannt gemacht werden – mehrere große Länder wie etwa Deutschlan­d, Frankreich und die Niederland­e sind auf diese Linie eingeschwe­nkt. Offen ist weiterhin, ob die USA und Großbritan­nien mitspielen, denn in diesen beiden Ländern befinden sich die meisten anonymen Trusts.

Finanzprof­is sehen ein Problem

Dieses Thema wurde durch die Veröffentl­ichung der Panama Papers in der Vorwoche aktuell. „Künftig soll es ein weltweites TrustRegis­ter geben, wo die Eigentümer genannt werden müssen. Nur so kann man die Steueroase­n trockenleg­en,“ist Schelling überzeugt.

Kein Thema war im Rahmen der Finanztagu­ng hingegen der geplante Schuldensc­hnitt bei der Heta. Die internatio­nalen Finanzprof­is sehen das als ein Problem, wie es viele in den einzelnen Ländern gibt.

In Österreich schlagen hingegen die Wellen weiter hoch. Schelling: „Nach dem Schuldensc­hnitt durch die FMA liegt es jetzt an den Gläubigern, einen Vorschlag zu machen!“

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Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling und Notenbank-Chef Ewald Nowotny in Washington.

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