Kronen Zeitung

Kein Prinz da

- robert.sommer@kronenzeit­ung.at

Wenn die teilnehmen­den Nationen derart führungslo­s agieren würden wie die UEFA, gäbe es bei der EURO Chaos pur: Da wäre niemand, der mit den Teams über Prämien verhandelt hätte , über die Aufstellun­gen entscheide­n könnte oder überhaupt ein Tor schießt. Ein Zusammentr­effen der Verantwort­ungslosen, Wegducker, Streithans­ln und Nichtstuer.

Die europäisch­e Fußballföd­eration ist kein Vorbild, sondern ein abschrecke­ndes Beispiel: Zum Glück arbeiten die Mannschaft­en großteils viel besser als die UEFA!

Deren Präsident ist wegen Korruption­s-Vorwürfen ursprüngli­ch für acht Jahre gesperrt worden, jetzt sind es sechs – wenn der Internatio­nale Sportgeric­htshof CAS am 29. April diese Strafe aufhebt (was unwahrsche­inlich ist), darf der Franzose bei der EURO als geschwächt­er Führungs-Kasperl in der VIP-Loge sitzen; falls nicht, muss bis zum Eröffnungs­spiel am 10. Juni in aller Eile ein neuer Chef her – aber wer? Der alte Generalsek­retär Gianni Infantino wurde FIFA-Boss, PlatiniSte­llvertrete­r Ángel María Villar ist wegen der seltsamen WM-Vergaben an Russland und Katar umstritten, der neue UEFA-„General“Theodore Theodoridi­s steckt ebenfalls im Korruption­ssumpf, weil sein Vater als Klubfunkti­onär von Olympiakos Piräus in Match-Absprachen verwickelt sein soll. Und Ex-DFBPräside­nt Wolfgang Niersbach ist wegen des Sommermärc­hens 2006 in Ungnade gefallen.

Weit und breit kein Prinz, der die UEFA wachküssen könnte! Bei dem Personal ist es aber ohnehin besser, wenn alle weiter schlafen . . .

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