Im Spiel von Linie und Kolorit
Belvedere: A. Wickenburgs „ Visionen in Farbe und Form“
Im Rahmen der Ausstellungsreihe „ Meisterwerke im Fokus“zeigt das Obere Belvedere bis 16. Juli 2017 ausgewählte Arbeiten des steirischen Malers Alfred Wickenburg ( 1885 bis 1978). Kuratorin Kerstin Jesse präsentiert rund fünfzig Werke von den 1920er- bis zu den 1930er- Jahren und das Spätwerk.
„ Alfred Wickenburgs Werk zeichnet sich schon früh durch den Mut zu großzügigen Formen und zur Ausdruckskraft über das Kolorit aus. Darüber hinaus kennt er keine Berührungsängste hinsichtlich des Bildformats“, so Kuratorin Kerstin Jesse.
Impulse für seine künstlerische Entwicklung erhielt Wickenburg unter anderem während seiner Studienaufenthalte in Venedig, Rom und Florenz. In Italien setzte sich der Künstler mit der Antike und der Kunst der Renaissance auseinander und begann, sich eingehend mit der kubistischen und futuristischen Formensprache zu beschäftigen. Durch die Arbeiten von Giorgio de Chirico und Carlo Carrà kam er in Berührung mit der metaphysischen Malerei, die sich durch einen bühnenhaften Charakter und die Bezugslosigkeit der Bildelemente auszeichnet.
Die zunehmende Reduktion auf das Wesentliche des Dargestellten und eine ausgewogene Balance des Zusammenspiels von Linie, Form und Farbe bilden die Hauptelemente im Schaffen Wickenburgs. Sein beständiges Weiterentwickeln des gleichen Motivs wird - wie seine Glasfensterentwürfe - ebenfalls in der Ausstellung „ Visionen in Farbe und Form“im Oberen Belvedere thematisiert. Bereichert wird die Fokus- Schau von den neuesten Erkenntnissen der Aufarbeitung von Alfred Wickenburgs umfangreichem OEeuvre.