Polit- Revolution von innen
Depeche Mode sind politisch wie nie zuvor. Sänger Dave Gahan sprach mit uns über das neue Album „ Spirit“.
„ Where’s The Revolution?“, fragt Depeche- Mode- Frontmann Dave Gahan im Refrain der gleichnamigen Single, und gibt damit die Richtung für das brandneue Studioalbum „ Spirit“vor. Die britischen Synthiepop- Pioniere sind nach knapp vier Dekaden ihres Bestehens polit- und gesellschaftskritischer denn je zuvor. Das bezeugen nicht zuletzt Songs wie „ Going Backwards“oder „ The Worst Crime“, die sich mitunter um die quälende Lethargie der Gesellschaft drehen. „ Die Revolution kommt aus dem Inneren eines jeden Einzelnen“, erklärt uns Gahan im „ Krone“- Interview in Berlin, „ kollektiv können wir etwas ändern, wenn wir auf unser eigenes Bewusstsein hören. Wir als Künstler machen das in der Musik - andere in Form von Demonstrationen.“Dass Depeche Mode einen Narren an Donald Trump gefressen hätten, ist nur die halbe Wahrheit, schließlich waren die Songs lange vor seiner Wahl geschrieben. Die Familienväter Gahan und Haupt- Songwriter Martin Gore sorgen sich vielmehr um die Zukunft ihrer Kinder. „ Ich lebe seit 20 Jahren in New York und sehe, wie sich die Stimmung dreht“, führt Gahan aus, „ die USA wurden von Im- migranten aufgebaut, und ich kann nicht verstehen, was gerade passiert. Ich sorge mich zunehmend um unser höchstes Gut, die Freiheit.“
Dank des neuen Produzenten James Ford klingt „ Spirit“auch musikalisch kühler und elektronischer als die Vorgängeralben, zudem beweisen die beiden Charismatiker Gahan und Gore, dass sie zumindest künstlerisch wundervoll harmonieren. „ Bei einem Konzert wollen wir das Publikum auf ein zweistündiges Wellental der Emotionen mitnehmen“, verspricht Gahan, „ am Ende gibt es immer Hoffnung“. In Österreich müssen die Fans vorerst noch auf einen Livetermin warten . . .