Was nun …
Wenn man einen Lautsprecher, dem anders nicht mehr beizukommen ist, abdrehen will, dann zieht man den Stecker. So ist es jetzt geschehen durch das Parlament mit Donald Trump und seiner Dilettantentruppe im Weißen Haus.
Doch Vorsicht: Trumps Teflon- Panzer ist noch dick genug, um alles Ungemach an sich abperlen zu lassen. Allerdings geht langsam auch dem gläubigsten Anhänger das Licht auf, dass er einem Demagogen aufgesessen ist, der nicht halten kann, was er an Wahlkampflügen versprochen hat.
Daran würgt besonders die Republikanische Partei: Mit dieser hat Trump als der selbst ernannte „ Anti-Politiker“ohnehin von Anfang an gefremdelt. Der Egomane hatte in den Vorwahlen nicht nur ein halbes Dutzend Konkurrenten, darunter ehrbare republikanische Parlamenta- rier, niedergekämpft, sondern sie auch wüst beschimpft und beleidigt. An die Rache der Gedemütigten hat Donald Trump offensichtlich nicht gedacht.
Nach der Präsidentenwahl im November war an dieser Stelle vermerkt gewesen, dass die einzige Kraft, die Trump stoppen kann, seine eigene Partei im Kongress ist. „ Dort sitzen nicht nur Trump- Klone“, hieß es dazu.
Dieser Fall ist nun rascher eingetreten als berechnet, wenn auch durch die innere Uneineigkeit der Partei. Aber die streitenden Lager dort verbindet das Unbehagen mit diesem Präsidenten.
Die US- Verfassung - eine Kombination von repräsentativer und direkter Demokratie - hatte einen solchen Bremsmechanismus („ Checks and Balances“) sehr bewusst eingebaut, um einen Demagogen zu bremsen, falls er autoritäre Tendenzen an den Tag legt. „ Bonapartismus“nannte man damals diese Gefahr in Anlehnung an die schrittweise Macht-
ergreifung von Napoleon Bonaparte.
Die Präsidentschaft Trump ist Bonapartismus, gemildert durch Dilettantismus. Diesen Angeber im Weißen Haus hat nun der Vorwurf, den er selbst immer wieder gegen Barack Obama erhoben hatte, selbst getroffen: „ Der Mann schafft es einfach nicht.“Merke, Trump: Amerika ist kein Spielcasino.