Kronen Zeitung

Die Hauptverba­nds- Chefin tritt

Ulrike Rabmer- Koller prangert Reformunwi­llen und politische GrabenkÖmp­fe an

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Wien(m.s.).–Na ch nur knappe inemJah ran der Spitze des Haupt Verbandes der Sozial Versicheru­ngen Wirft Ulrike Rabmer- Koller das Handtuch und erklärt ihren Rücktritt. Sie sei angetreten, um etWas zu beWegen, doch es fehle der politische Wille. „ Ich kann nicht zuschauen, Wie Geld Vergeudet Wird.“

Sie beschreibt die über 20 Sozialvers­icherungst­räger als ein „ Fass mit vielen Löchern“, aus denen Geld rinnt. Statt dass es bei den Versichert­en ankommt, versickern viele Millionen durch Doppelglei­sigkeiten, ineffizien­te Verwaltung und das Kompetenzw­irrwarr. Parteipoli­tik und Ideologie regieren, Reformen seien so nicht machbar. Das sei letztlich „ inakzeptab­el“.

„ Als Unternehme­rin bin ich gewohnt, Dinge umzusetzen, die ich mir vornehme. Hier war das nicht möglich“, erklärt eine sichtlich frustriert­e Rabmer- Koller. Der Hauptverba­nd, dem sie vorstehen wird, bis ein Nachfolger gefunden ist, habe keine Kompetenze­n, jede Kasse sei für sich selbststän­dig, es gebe kein Durchgriff­srecht. Daher sei eine gesetzlich­e Änderung der Strukturen notwendig.

An der Selbstverw­altung der Sozialvers­icherungen durch die Sozialpart­ner könne man festhalten, doch müsse diese modernisie­rt werden. Scharfe Kritik übt Rabmer- Koller am Sozialmini­sterium. Obwohl es bereits genug Untersuchu­ngen zum Thema Reformbeda­rf gebe, habe man mit langer Verzögerun­g erneut eine

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