Zum Abgang Erwin Prölls
Jetzt haben wir Niederösterreicher endlich die Feierlichkeiten zur Amtsübergabe von LH Erwin Pröll an die Landeshauptfrau Mikl- Leitner, dessen politische Ziehtochter, hinter uns gebracht. Erwin Pröll verließ nicht etwa die politische Bühne. Mit seinem Abtreten ging eine Epoche zu Ende, die alles bisher Dagewesene in den Schatten gestellt hat, wenn seine Lobhudler recht haben sollten.
Den Vogel schoss dabei zweifellos der Chefredakteur des ORF NÖ ab. Der miss- brauchte eine ganze „ NÖ heute“- Sendung, um Pröll die Gelegenheit zu geben, seine Großtaten um und seine Verdienste für das Land in seinem Sinne darstellen zu können.
Sträflich vernachlässigte der ORF- Mann dabei seine Verpflichtung zur Objektivität, denn auch für einen scheidenden Landeshauptmann gilt, dass, wo viel Licht, auch viel Schatten ist. Nichts aber hörte man davon, dass Pröll auch eine rasch steigende Landesverschuldung zu verantworten hat, die bereits die Höhe von über 8000 Millionen Euro erreicht hat. Jedes der Denkmäler, die sich Pröll gesetzt hat, mag – für sich genommen – durchaus sinnvoll sein. Ob es aber nicht besser gewesen wäre, uns die eine oder andere Investition schon wegen der höchsten Verschuldung eines österreichischen Bundeslandes nicht zu leisten, solche und ähnliche Überlegungen stellte Pröll offenbar nicht an.
Auch in diesen Tagen hörte man nichts davon, obwohl der Vergleich mit Kärnten durchaus seine Berechtigung gehabt hätte. Franz Frühwirth, Gastern