Kronen Zeitung

Dank Joelinton lebt Cup- Traum weiter

Rapid im Finale gegen Salzburg Himmel und Hölle in der Nachspielz­eit „ Emotionen sind nicht zu beschreibe­n“

- Rainer Bortenschl­ager

Ich habe mein Leben gar nicht mehr gepackt. So viel Pech kann man ja gar nicht haben.“Es war 22.18 Uhr, die 91. Minute, als Rapids Trainer Goran Djuricin verzweifel­te. Gerade hatte ausgerechn­et Ex-Rapidler Rene Gartler, der Sohn vom grün- weißen Stadionche­f Harry, das 1: 1 gemacht. Das bereits sicher geglaubte CupFinale schien weit weg, die Verlängeru­ng drohte . . .

. . . ehe zwei Minuten später Hütteldorf zum Tollhaus wurde. „ Du kannst diese Emotionen nicht beschreibe­n“, strahlte Djuricin nach seinem Jubelsprin­t. Alle Grün- Weißen lagen sich in den Armen, während bei den Linzern Tränen flossen. Weil Joelinton noch eine Flanke von Schwab annahm, Ballglück hatte, dazu ein Linzer Luftloch, Schuss im Fallen – das 2: 1- Goldtor! „ Da kommt alles raus“, konnte Schwab seine GefühEle kaum beschreibe­n. rstmals seit 2005 steht Rapid wieder im CupFinale, der Traum vom ersten Pokal- Triumph seit 1995 lebt. Auch wenn das mit einer Leistung wie gestern am 1. Juni in Klagenfurt gegen Salzburg unrealisti­sch sein wird. „ Das ist mir jetzt aber egal“, winkte Djuricin ab. „ Der LASK war besser, aber man hat dann unseren Teamgeist gesehen. Wir nehmen den Sieg auch so sehr gerne an.“

Der Fußball- Gott hat mit drei Augen auf uns runter geschaut. Es hat nicht das bessere Team gewonnen. Aber wir nehmen den Sieg. Rapids Trainer Goran DJURICIN

Logisch, denn damit hat Rapid tatsächlic­h die Chance, diese ChaosSaiso­n noch zu retten. Und nach Europa zu kommen. Ein Millionenr­egen, der zwar nicht budgetiert ist, aber dennoch gerne genommen werden würde. Vor allem aber sorgte der gestrige Erfolg für etwas Ruhe. Auch in der Trainerfra­ge. Denn Djuricin hatte mit seiner Aufstellun­g ( vor allem Kuen als linken Verteidige­r) hoch gepokert, dann aber mit der Einwechslu­ng von Joelinton alles richtig gemacht.

„ Die erste Hälfte war grottensch­lecht“, gab auch Schwab zu. „ Da haben wir uns fast versteckt“, gestand Murg. Weshalb sich auch alle bei Torhüter Knoflach bedankten. Erst Djuricins Halbzeit- Predigt weckte die Rapidler auf: „ Und dann hat der Fußball- Gott mit drei Augen auf uns runtergesc­haut.“Das kam in der Saison noch nicht oft vor . . .

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Murg ( oben) erzielte das 1: 0, Joelinton ( gr. Bild, im Hintergrun­d) schoss Grün- Weiß ins Endspiel.

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