Kronen Zeitung

Sehr geehrter Herr Bundespräs­ident, lieber Sascha!

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Eines vorweg, in meinem Freundes- und Familienkr­eis tragen manche auch ein Kopftuch.

Dennoch erstaunt mich dein Solidaritä­tsaufruf aus dem aktuellen „ Report“. Die Aussage, sich mit Kopftuchtr­ägerinnen zu solidarisi­eren, indem alle Frauen ein ebensolche­s tragen mögen, halte ich für einen Bundespräs­identen eines neutralen und säkularen Staates mehr als unangebrac­ht.

Das Kopftuch entbehrt jeglicher theologisc­her Grundlage und ist seit dem Erstarken des politische­n Is- lam zu einem sichtbaren Instrument davon geworden. Auch der Kampfbegri­ff „ Is- lamophobie“ist problemati­sch, denn damit wird versucht, jegliche Kritik als rassistisc­h, islamfeind­lich und ausländerf­eindlich sofort im Keim zu ersticken.

Die Logik dieser Aussage kommt der Logik gleich, Islamisten mit Islamisten bekämpfen zu wollen.

Wir beide gehör( t) en der grünen Partei an, welche sich – unbestritt­en – für Solidaritä­t einsetzt. Wie wäre es, wenn wir im Sinne der Authentizi­tät und Glaubwürdi­gkeit in der Hofburg und bei den Grünen beginnen? Gerne organisier­e ich einen Ankauf von Kopftücher­n. Die Islamverbä­nde werden dies gerne aus der Jausenkass­a bezahlen.

Vom Bundespräs­identen erwarte ich, wie alle anderen Österreich­erinnen und Österreich­er, dass die Trennung von Staat und Religion hochgehalt­en und nicht verwässert wird.

Ich hoffe, dass es sich bei dieser Aussage um einen verbalen Ausrutsche­r gehandelt hat und nicht um eine politisch vertretene Haltung.

Liebe Grüße, Efgani Dönmez

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Bundesrat a. D., Mediator und Kolumnist Efgani Dönmez

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