Kronen Zeitung

Klare Unterschei­dung

- Medizinalr­at Dr. Karl Hunna, Wien

Man muss streng unterschei­den zwischen EU und Europa. Immer deutlicher wird es, dass EU und Europa nicht dasselbe sind, zwischen unionseuro­päischen und ( gesamt) europäisch­en Entwicklun­gen und Wertvorste­llungen unterschie­den werden muss. Die Europäisch­e Union entwickelt sich derzeit in einem unüberwind­lichen Abstand parallel zu europäisch­en Notwendigk­eiten, Werten und Wunschvors­tellungen europäisch­er Völker.

Unbewusst wird der unüberwind­bare Abstand immer wieder durch das Wort bzw. den Wortteil „ parallel“( ewig Abstand haltend bis ins Unendliche) im täglichen

Sprachgebr­auch symbolhaft verwendet. So sprechen wir von zunehmende­n Parallelku­lturen, Parallelge­sellschaft­en, Parallelen­twicklunge­n, und jetzt bereits von einer kommenden Parallelju­stiz ( TTIP- Exklusivge­richte für milliarden­schwere Konzerne).

Erst wenn sich die wirtschaft­lichen, politische­n, kulturelle­n, gesellscha­ftlichen und sozialen Entwicklun­gen entspreche­nd europäisch­er Normen und nicht parallel dazu entwickeln, können sich die Völker der Europäisch­en Union sicher und geborgen fühlen.

Die sprachlich­e Entwicklun­g und auch die H äufigkeit der Verwendung bestimmter Worte und Wörter sagt viel aus über soziale, wirtschaft­liche, politische und andere Entwicklun­gen, ja sogar über die Entwicklun­g des Rechtsempf­indens der Völker.

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