Der Spiegel, in den wir schauen, ist blind . . .
. . . deshalb sehen wir unser hässliches Gesicht nicht, wenn wir in den Spiegel schauen. Daran muss ich denken, wenn ich die medialen Nachrichten der letzten Tage und Wochen lese: Gewalt, Mord und Vertreibung gegen indigene Völker in Brasilien und anderen lateinamerikanischen Ländern. Weil wir Europäer unersättlich nach Tropenholz und Soja und vielen anderen Ressourcen sind.
Das gleiche Szenario in Asien: Die Industrie Europas schreit nach Palmöl, und deshalb überwuchern die Plantagen die Inseln Indonesiens und Malaysias und vernichten unter anderem die letzten Lebensräume der Orang- Utans. Die Fangflotten Japans und Norwegens fangen laufend Wale aus „ wissenschaftlichen“Gründen. Millionen Haien werden bei lebendigem Leib die Flossen abgeschnitten und die Tiere dann zurück ins Meer geworfen, wo sie elend verenden müssen. Im Frühling landen Millionen Zugvögel in den Kochtöpfen Italiens und Spaniens. Und in Afrika verdrängt die explosionsartig wachsende Bevölkerung Elefanten, Löwen, Nashörner usw. aus ihren letzten Lebensräumen.
Heißt es nicht immer, der Mensch ist die Krone der Schöpfung? Ich meine, angesichts dieser Ereignisse sind wir eher zu einer Dornenkrone der Schöpfung mutiert.