Eine heikle Staatsvisite bei Tschechiens Zeman
Burgherr im Vorjahr: „ Ich mag Grüne nicht“
Prag. – Heikle Visite auf der Prager Burg, aber das ist in den Beziehungen beider Ländern fast schon die Regel: Im großen Nachbarstaat absolvierte Bundespräsident Van der Bellen seinen Antrittsbesuch bei seinem tschechischen Amtskollegen Zeman.
Zeman ist für seinen unkonventionellen Stil bekannt. So hatte er im Vorjahr im österreichischen Wahlkampf als einziges Staatsoberhaupt demonstrativ den FPÖ- Präsidentschaftskandidaten Hofer empfangen mit der Bemerkung: „ Ich mag die Grünen nicht.“
Bei Atomkraft „ einig, nicht einig zu sein“
Erwartungsgemäß ging die jetzige Begegnung nicht ohne freundliche (?) Sticheleien über die Bühne. Van der Bellen: „ Verwandte sind nicht immer beste Freunde.“
Keine Einigkeit gab es wie erwartet zur Atomkraft: „ Wir sind einig, nicht einig zu sein.“Zeman warf Österreich vor, aus einer privilegierten Position heraus zu kritisieren: „ Wir haben kei- ne Alpenflüsse.“Die mangelnden Verkehrsverbindungen beklagten beide.