Swish und weg
„ Stell dir vor, in Schweden swishen alle“, erzählt mir eine Freundin fasziniert nach ihrem Urlaub im hohen Norden. Ratlos grübelte ich, ob sie beim mitternächtlichen Sonnenbad über einen neuen Putztrend oder das skandinavische Pendant des Fidget Spinner gestolpert war. „ Die Schweden bezahlen jetzt alles mit ihrem Handy“, klärt sie mich auf.
„ Swish“ist die erfolgreiche App, die den Zahlungsverkehr revolutionieren soll. Sie ermöglicht es, via Telefonnummer binnen Sekunden eine Summe von einem Nutzer zum anderen zu überweisen. Betrag eingeben, swish und weg. Sogar der Opferstock in Kirchen kann bereits mit „ Swish“befüllt werden. Das Geldbörsel wird damit obsolet.
Schweden gehört zu den Vorreitern, die dem Bargeld an den Kragen wollen. In der dortigen Notenbank rechnet man damit, dass im Jahr 2025 der letzte Geldschein abgegeben werden könnte. Dann haben die Sparschweine ausgedient – das eigene Privatvermögen wandert dann nur noch durch den Cyberspace.
So wirklich vertrauenerweckend klingt die Swisherei für uns Österreicher, die ihr Recht auf Bargeld verteidigen, nicht. Mit dem bargeldlosen Dasein will man zwar der Geldwäsche, Steuerhinterziehung und einigen anderen verbrecherischen Tendenzen Einhalt gebieten, doch raffinierte Gangster finden immer ihren Weg. Cyber- Kriminelle könnten die Bankräuber der Moderne werden: Swish – und alles ist weg, keine beruhigende Vorstellung. Ein bisschen Bares ist halt doch Wahres.