Rettungsgasse nein, Handygaffer ja
Es ist skurril und fast unfassbar. Tagtäglich dasselbe. Da passiert irgendwo auf einer Autobahn ein Unfall mit Schwerverletzten, die um ihr Leben ringen, Rettung und Feuerwehr sind mit Blaulicht unterwegs. Und dann das. Sie kommen nicht durch, alle Fahrbahnen sind mit Fahrzeugen verstopft, die Rettungsgasse existiert scheinbar nur auf dem Papier.
Der letzte Vorfall vor einigen Tagen war besonders krass. Obwohl das Bilden einer Rettungsgasse seit 2012 gesetzlich verpflichtend ist. Es ist höchste Zeit, dass hier die Exekutive und der Gesetzgeber rigoros durchgreifen und diese Verweigerer anzeigen und ordentlich bestrafen. Und das Überdrüber dabei sind ja noch diese „ Handygaffer“an der Unfallstelle. Sie bleiben auf der gegenüberliegenden Fahrbahn stehen, zücken ihr Handy und knipsen den Gräuel auf Teufel komm raus, um ihn dann mit Stolz ins Internet oder auf WhatsApp zu stellen. Schaut her, ich war auch dabei! Hier brauchen wir strengste Verordnungen. Handy wegnehmen. Beim ersten Mal eine saftige Geldstrafe wegen Behinderung der Einsatzkräfte, beim zweiten Mal eine wesentlich höhere Geldbuße und beim dritten Mal Geldstrafe und Führerscheinentzug für einen längeren Zeitraum.
Und das Skurrile, wenn diese Gaffer selbst einen Unfall haben, und sei es nur ein Beinbruch, dann wird laut nach der Rettung geschrien, ja, wo bleibt denn die nur! Antwort: keine Rettungsgasse, keine Hilfe, weiterschreien, du hirn- und gefühlloses Wesen! Franz Schramböck, Linz