Ein Gütesiegel für gelungene Umzüge Gütesiegel macht seriöse Firmen sichtbar
FACHGRUPPe BeI deR WIRTSCHAFTSKAMMeR WIEN SETZT EIN ZEICHEN GEGEN SCHWARZE SCHAFE DER BRANCHE
Eine „ kreative“Preisgestaltung und Probleme bei der Abwicklung von Transportschäden: Immer wieder bescheren Billig- Umzugsfirmen ihren Kunden Ärger. Die Fachgruppe der Kleintransporteure bei der Wiener Wirtschaftskammer hat nun ein Gütesiegel erarbeitet, mit dem sich seriöse Firmen ausweisen können!
Im Internet wurde Leser Florian B. auf das Angebot einer Umzugsfirma aufmerksam: 25 Euro ohne Steuer sollten zwei Männer plus Lkw pro Stunde kosten. Er bestellte zwei Umzugshelfer für zwei Stunden, ohne Lastwagen. „ Gekommen sind ohne vorherige Ankündigung einfach drei Männer. Deren , Chef‘ hat zum günstigen Preis vor Ort gleich noch Extrakosten für Anfahrt, Parkplatz und einen Schwerlastaufschlag dazugerechnet“, schilderte der Leser. Schließlich kassierte man pauschal 500 Euro. „ Ich war in diesem Moment gestresst, weil die Maklerin noch in der Wohnung war. Deshalb unterschrieb ich den Auftrag und bezahlte.“Mit der Arbeit zufrieden war Herr B. keineswegs. „ Sehr flott haben die Möbelpacker nicht gearbeitet. Die Krönung war, dass einer der Herren dann auch noch meine neue Toilette 20 Minuten lang , einweihte‘.“Nach getaner Arbeit wollte der Wiener mit den Männern den Preis noch einmal nachverhandeln, doch keine Chance.
Probleme bei Schadensabwicklung
Ebenfalls „ Brösel“hatte Marion R. bei ihrer Übersiedelung von Wien nach Niederösterreich – wir berichteten. Beim Transport wurden unter anderem ein Akkordeon, ein teurer Drucker sowie Gläser beschädigt. Fall für die Versicherung der Firma war das angeblich keiner. Denn Frau R. habe, wie man ihr später mitteilte, am Ende der Arbeit schriftlich bestätigt, dass keine Schäden durch die Firma entstanden seien. „ Der Umzug war erst um Mitternacht zu Ende. Da konnte ich nicht mehr alles kontrollieren und sagte, dass ich mit Vorbehalt unterschreibe“, berichtete Frau R. Sie bat, den Schaden an die Versicherung zu melden. Wie es scheint, erfolglos.
Das Unternehmen dieschnellmöbelpacker teilte der Ombudsfrau auf Anfrage mit, dass man es sinnvoll gefunden habe, Herrn B. drei Mitarbeiter zu schicken, da dies effizienter sei. Genaue Preise finde man auf der Homepage, Extrawünsche würden zusätzlich kosten. Es habe sich aber anschei-
„ Für uns ist es wiChtig, jetzt zu handeln. Wir lassen den sChwarzen SChafen unter den Klein- Transporteuren keinen Platz mehr.“
Katarina Pokorny, Fachgruppen- Obfrau der Klein- Transporteure, WKW
nend ein Mitarbeiter vor Ort verrechnet. Deshalb war man immerhin bereit, 168 Euro zu erstatten. Im Fall von Frau R. ließen uns die MöbelpackerWien, das ist die MHY Profitransport GmbH, wissen, dass Frau R. eine Rückmeldung erhalten habe. Die Leserin gibt an, nie eine Ablehnung der Versicherung erhalten zu haben. Wir hätten die zuständige Versicherung gerne kontaktiert. Bis dato wollte man uns aber nicht verraten, um welche es sich handelt.
Die beschriebenen Probleme sind der Fachgruppe der Kleintransporteure bei der Wiener Wirtschaftskammer ( WKW) durchaus bekannt. „ Es gibt lei- der auch unseriöse Anbieter auf dem Markt, die dem Ruf der Branche schaden“, erklärt Fachgruppen- Obfrau Katarina Pokorny. Schwarze Schafe melde man immer wieder dem Schutzverutzverband gegen unlauteuteren Wettbewerb. rb. Um der Entwicklung entgegenzuwirken, wurde das sogegenannte „ KT-Güteütesiegel“ins Leben n ge gerufen. „ Damit können wir nun Transporteure, die bestimmte Qualitätsstandards erfüllen und seriös arbeiten, für Konsumentinnen und Konsumenten sichtbar machen.“Vergangenen Sams- tag wurden in Wien bereits die ersten Unternehmen mit dem neuen Gütesiegel von der Fachgruppen- Obfrau ausgezeichnet. Vielleicht kann diese Initiative ja auch ein Vo Vorbild sein, das in ganz Österreich Nach
ahm ahmung findet!?