Kronen Zeitung

Bis zuletzt Kampf um jede Stimme Größte Differenze­n bei der Bildung

Die dritte Elefantenr­unde Peter Pilz nicht eingeladen Referate statt Diskussion

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Die letzte Konfrontat­ion der Spitzenkan­didaten und auch die letzte Chance, den einen oder anderen Unentschlo­ssenen noch zu gewinnen. Bei der ORF- Elefantenr­unde wurde deutlich: Es geht um jede einzelne Stimme! Die vermutete Schlammsch­lacht blieb dieses Mal aus – im Gegenteil, es gab nicht einmal eine richtige Debatte.

Wer den Wahlkampf und zumindest einige der TVKonfront­ationen verfolgt hat, hätte bei den Eingangsst­atements der Spitzenkan­didaten synchron mitreden können. Bundeskanz­ler Christian Kern kam gleich in seinem ersten Satz wieder einmal auf Bruno Kreisky zu sprechen, Sebastian Kurz betonte einmal mehr seinen „ neuen Stil“, Heinz- Christian Strache wünschte sich einmal mehr eine Entschuldi­gung von Kern wegen der Schmutzküb­el- Affäre, Ulrike Lunacek meinte, dass sie die Zukunftsth­emen setze und Matthias Stolz sagte erneut „ Inhalte statt Intrigen“.

„ Sie dürfen ruhig auch miteinande­r diskutiere­n“

Im Gegensatz zu den bisherigen Elefantenr­unden war Peter Pilz diesmal nicht dabei. Der ORF lädt ja nur jene Parteien ein, die auch Klubstatus besitzen

Anders als bisher war auch die Gesprächsk­ultur. Viele Experten hatten auf Grund der vorangegan­genen Duelle eine hitzige Schlammsch­lacht erwartet. Daraus wurde nichts. Nachdem sich die Politiker die ersten Themen selbst ausgesucht hatten, folgten einzelne, sehr ruhige und gesittete Wortspende­n – so disziplini­ert, dass sich Moderatori­n Claudia Reiterer sogar genö- tigt sah, die Spitzenkan­didaten darüber zu informiere­n, dass sie auch miteinande­r diskutiere­n dürfen.

Nur ein Taferl und schüchtern­e Attacken

Das ließ sich FPÖ- Obmann Heinz- Christian Strache nicht zweimal sagen. Er attackiert­e Rot- Schwarz wegen der hohen Mindestsic­herungskos­ten für Migranten. NEOS- Chef Matthias Strolz hielt das erste Taferl der Runde in die Kamera und griff Sebastian Kurz an,

weil dieser einmal behauptet hatte, dass die künftigen Pensionen nicht sicher seien. Und er betonte, dass er „ enkelfit und nicht slimfit“sein wolle. Sämtliche Attacken blieben aber ziemlich zurückhalt­end und auch die Ausnahme.

Die größte Harmonie und die größte Übereinsti­mmung gab es bei der Behandlung des Klimaschut­z- Themas. Nur Heinz- Christian Strache war hier ein wenig anderer Meinung.

Die Bildung hingegen brachte die größten Meinungsun­terschiede hervor – von der Gesamtschu­le bis zu Deutsch vor Schuleintr­itt

Generell wollte sich in der letzten Konfrontat­ion offenbar niemand die Blöße geben, aus dem Rahmen zu fallen. Immerhin geht es jetzt um jede Stimme.

Wenig überrasche­nd wurde die Koalitions­frage von allen wieder einmal sehr allgemein beantworte­t.

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Vorm Beginn der DeBAtte lAChten sie Alle freundliCh: MAtthiAs Strolz ( NEOS), FPÖ- Chef Heinz- ChristiAn StrAChe, BundeskAnz­ler ChristiAn Kern ( SPÖ), Außenminis­ter und ÖVPChef SeBAstiAn Kurz sowie die Grüne Ulrike LunACek.

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