Kronen Zeitung

Plakat- Affäre vor Parteitag!

Delegierte entscheide­n erst heute, aber SPÖ druckte Schieder schon als Chef ab:

- Micha elPommer

Obwohl 981 Delegierte erst heute beim Landespart­eitag den Nachfolger für Michael Häupl wählen, ließ die Wiener SPÖ Andreas Schieder schon als neuen Chef auf 2700 Plakate drucken. Darauf will der „ Vorsitzend­e der SPÖ Wien“Andreas Schieder die Zukunft gestalten. Von Wohnbausta­dtrat Michael Ludwig gibt es die nicht.

Im Detail geht es um die Plakate für die Wandzeitun­gen, die etwa bei Öffi- Stationen aushängen. Bis zu 3000 Stück werden da regelmäßig gedruckt. Und nun hat die Landespart­ei schon Plakate anfertigen lassen, in denen Andreas Schieder als Sieger der parteiinte­rnen Wahl am heutigen Samstag hervorgeht. Darin will Schieder „ gemeinsam“das Wien der Zukunft gestalten. Produziert wurde die Reklame bereits am 19. Jänner.

Vom Gegenkandi­daten Michael Ludwig, der nach wie vor eine Mehrheit hinter sich glaubt, gibt es diese Plakate nicht. Ein Sprecher des Wohnbausta­dtrates zur „ Krone“: „ Wir wollten der Entscheidu­ng der Delegierte­n nicht vorgreifen und keine Investitio­nen auf Verdacht tätigen.“

„ Michael Ludwig hat sich während der laufenden Produktion entschiede­n, kein Plakat in Druck geben zu lassen. Das Plakat von Andreas Schieder war bereits in Druck“, heißt es in einer Aus- sendung von Landespart­eisekretär­in Sybille Straubinge­r. Bloß: „ Wir waren in keine Produktion eingebunde­n, es gab einen Vorschlag, und der wurde dankend von uns abgelehnt!“, so der LudwigSpre­cher. Ludwig später in einer Aussendung: „ Ich war in die Entwicklun­g des zeitlichen Ablaufs und in den Produktion­sprozess nicht involviert.“

Der Fall zeigt auch, wie die SPÖ Wien mit Steuergeld umgeht. Nach der Logik hätten die Plakate des Verlierers sowieso eingestamp­ft werden müssen.

Landespart­ei hält die Kosten geheim

Und was ist jetzt mit der Schieder- Reklame passiert? Sie wurde vernichtet, so ein Mitarbeite­r der Druckerei. Heißt: Gewinnt Schieder jetzt doch, müssten die vernichtet­en Plakate erst recht wieder neu gedruckt werden. Kosten des Irrsinns? Die hält die Partei geheim.

Die beiden Kandidaten richten jedenfalls noch letzte Appelle an die Genossen.

Schieder: „ Ich trete an, um Wien als Gegenmodel­l zur schwarz- blauen Bundesregi­erung zu verteidige­n. Unsere Heimatstad­t muss eine des sozialen Zusammenha­lts sein.“

Ludwig: „ Mir geht es darum, Verantwort­ung für Wien zu übernehmen und die Zukunft der Stadt zu gestalten. Ich stehe dafür, Brücken zu bauen.“

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Bürger mei ster kandi daMti c hael Ludwig im Kreise jener Frauen, di ein seinem Ressor tlängst Top- Posi ti onenb esetezn.
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Zumi ndestauf 2700 Plakaten ist Andreas Sc hi edersc honder neue SPÖ- Chef. Ob das den Delegi er tenb ei mheuti genLandesp­artei tagsc hmec ken wird? Erst da nämlich wählen di eGenossend­en Boss.

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