Kronen Zeitung

„ Scharf auf den Sieg – nicht auf Opa- Rekord!“

Vor dem JAhrestAg des letzten österreich­ischen AbfAhrts- Erfolges will dAs rot- weiß- rote TeAm heute den BAnn brechen Die Brust soll beim Flug zu den Olympische­n Spielen in KoreA stolz geschwellt sein

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Peter Fill hAtte zwAr die Besichtigu­ng beim gestrigen TrAining mitgemAcht, winkte dAnn Aber Ab. Kjetil Jansrud blieb gleich im Hotel – und zog Aus dem Zimmer mit Aksel Lund

Svindal Aus. DAs Grippe- Virus geht um. Und die Angst dAvor ist im LAger der hArtgesott­enen AbfAhrer größer Als vor einer FAhrt Auf der Kitzbühler Streif.

Weil OlympiA nAht. Und eine Infektion in den nBchsten Wochen einer kleinen KAtAstroph­e gleichkBme. HBndeschüt­teln ist dAher im SkilAger völlig out. Und für die Desinfekti­onsmittel bekommen Alle TeAms schon Mengen- RAbAtt.

Einigen freilich ist dAs wurscht. Weil sie eh die „ Seuche“hAben. Wie Romed Baumann. Der wAr Auch gestern 3,34 Sekunden zurück – so wird ihm OlympiA etwAs husten. Und Frederic Berthold hBtte schreien können: Am DonnerstAg wAr er drittbeste­r Österreich­er, Am FreitAg verlor er dAs Duell um einen StArtplAtz gegen DAniel Hemetsber

ger um fünf Hundertste­l.

Denn das ist ein Jubiläum, auf das die schnelle ÖSVTruppe auf zwei Brettln pfeift. Sie will es gar nicht dazu kommen lassen – und schon einen Tag vorher den Bann wieder brechen. Wieder wird auf der Kandahar in Garmisch gefahren. Und wieder wollen sich die Österreich­er die Lorbeeren schnappen . . .

Denn dass es die Athleten der Ski- Nation Nummer 1 draufhaben, steht für den letzten Sieger Reichelt außer Frage: „ Wir liefern tolle Rennen ab, sind aber leider viel an den äußeren Umständen gescheiter­t.“Dass ihn diesmal die beim Training verletzte linke Hand bremst, glaubt er nicht: „ Eis drauf, kein Problem“, winkt der 37- Jährige ab, der mit seinem 14. Weltcup- Erfolg Didier Cuche als ältesten Weltcup- Sieger ablösen könnte: „ Ich bin scharf aufs Gewinnen, aber nicht darauf, der schnellest­e Opa zu sein.“

Vincent setzt auf Hannes

Für Reichelt ist Christof Innerhofer der Favorit Nummer eins – Team- Kumpel Vincent Kriechmayr aber widerspric­ht vehement: „ Der Sieg führt über Hannes. Da runter gibt’s keinen Besseren!“Dem Oberösterr­eicher geben die eigenen 74 Hundertste­l TrainingsR­ückstand auf Innerhofer nicht zu denken („ Die finde ich im Video sofort“), dem Olympiasie­ger aber sehr.

Händeschüt­teln ist wieder out

Matthias Mayer schüttelte als Trainingsz­weiter nur den Kopf: „ Ich weiß nicht, was der Innerhofer macht? Ich bin 63 Hundertste­l zurück – und habe das Gefühl, das ist nicht aufholbar.“

Vier verschiede­ne Sieger ( Feuz, Svindal, Paris, Dreßen) gab es in den bisherigen sechs Abfahrts- Rennen der Saison. Und heute soll’s einen fünften geben. Mit rotweiß- rotem Anzug. „ Wäre vor Olympia extrem wichtig“, nickt Kriechmayr. „ Man steigt auch leichter ins Flugzeug, wenn man vorher etwas auf der Haben- Seite verbuchen konnte“, gibt Reichelt lächelnd zu. Der 37Jährige hat die Abfahrt in Garmisch ja schon zweimal ( 2015, 2017) gewonnen.

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GEORG FRAISL georg.fraisl@kronenzeit­ung.at
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Vincent Kriechmayr war Vierter im Abschluss- Training und ist heiß: „ Ich will aufs Podium!“
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