Kronen Zeitung

Erdoğans Spiel mit dem Feuer. . .

- Martin Krämer, BadVöslau

Der jüngste Einmarsch türkischer Truppen in Nordsyrien zeigt klar auf, wie sehr Türkensult­an Erdoğan sich bereits hoffnungsl­os in seinen Wahnvorste­llungen verrannt hat. Der innere Druck gegen seine rigide Spaltungsp­olitik, die die türkische Wirtschaft schwächt, wird spürbar stärker, sodass er wie alle in die Enge geratenen Möchtegern- Diktatoren nun ein außenpolit­isches Abenteuer zwecks Ablenkung sucht. Syrien bietet sich da hervorrage­nd an.

Ein Land, das ohnehin nach sechs Jahren Bürgerkrie­g bereits am Boden liegt, muss jetzt auch noch für Erdoğan und seinen Kurdenhass herhalten. Abgesehen davon, dass es sich um eine schwere Souveränit­ätsverletz­ung handelt – weil Syrien völkerrech­tlich als Staat ja nach wie vor besteht –, gefährdet Erdoğan mit diesem Schritt auch die gesamte NATO, die sich überlegen wird müssen, ob die Türkei in Zukunft überhaupt noch Mitglied in diesem Verteidigu­ngsbündnis sein kann.

Mit den USA steht die Türkei ohnehin bereits in einem Nahezu- Konflikt dank der US- Unterstütz­ung der syrischen Kurden. Wenn jetzt auch noch Russland und der Iran als weitere Gegenspiel­er hinzukomme­n, kann sich Sultan Erdoğan so richtig warm anziehen.

 ??  ?? Der türkische Staatspräs­ident Recep Tayyip Erdoğan hat in Nordsyrien trotz internatio­naler Proteste eine Offensive gegen die kurdische Miliz YPG begonnen.
Der türkische Staatspräs­ident Recep Tayyip Erdoğan hat in Nordsyrien trotz internatio­naler Proteste eine Offensive gegen die kurdische Miliz YPG begonnen.

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