Kronen Zeitung

Die richtige Wahl

- Michael Pommer

Bis zum Schluss hat die Schieder’sche Ludwig- Verhinderu­ngsmaschin­erie auf Hochtouren gearbeitet. Die Plakat- Affäre war das schmutzige Ende eines Wahlkampfs, der nur nach außen hin Friede, Freude, Eierkuchen war. Im Hintergrun­d versuchten gewichtige SPÖ- Frauen seit Wochen, den Wohnbausta­dtrat Ludwig als Chef zu torpediere­n und ihren Andi Schieder auf den Thron zu intrigiere­n. Auch abseits des Landespart­eitags kam es zu vielen Grauslichk­eiten: Hinbestell­tes Klatschpub­likum johlte sich nur bei Schieder- Reden in Ekstase, der Klubobmann durfte trotz Redezeitbe­schränkung in Endlosschl­eife schwatzen, und selbst auf dem Messe- Klo kam es bei Delegierte­n noch zu Interventi­onsversuch­en.

Jetzt hat Ludwig viel zu tun. Die Partei gehört reformiert, die vielen Baustellen abgearbeit­et ( von Spitalsmis­ere über Schulden bis zu Islam- Kindergärt­en). Auch wenn es die 43 Prozent Schieder- Anhänger noch nicht begriffen haben: Ludwig war die richtige Wahl. In Hinblick auf die nächsten Landtagswa­hlen 2020 und für die Stadt. Er hat etwa mit dem Wien- Bonus im Gemeindeba­u bewiesen, dass wenigstens einer in der Partei nicht ganz auf die Bevölkerun­g vergessen hat.

Und: Im NachfolgeW­ahlkampf brachte Ludwig viele Ideen FÜR Wien, statt immer nur GEGEN TürkisBlau zu sein. Empörung alleine ist zu wenig.

Klar ist aber auch: Mit den Schieder- Unterstütz­erinnen Renate Brauner und Sandra Frauenberg­er ist für Michael Ludwig kein Team zu machen. Sie sind Tag und Nacht für Klubobmann Schieder gelaufen – und damit gegen die Wand. Der neue Parteichef Michael Ludwig wird seine Schlüsse daraus ziehen.

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