Ein Idol für immer
Die 70er- Jahre: Skiurlaub mit den Eltern in Wagrain. Bruder Manfred und ich, beide im Volksschulalter, freuten uns als Wiener immer das ganze Jahr darauf, endlich wieder auf den Brettln stehen zu können. Aber in diesem Fall war dennoch etwas anderes fast noch wichtiger, als die Pisten möglichst wild runterzuteufeln: Unbedingt wollten wir zu diesem Bergbauernhof über dem nahen Kleinarl, den die Eltern der Annemarie Pröll betrieben. Um so ein wenig mehr mitzubekommen vom Leben der jungen Sportlerin, die das ganze Land derart faszinierte und begeisterte. Und um das dann stolz den Freunden erzählen zu können.
Etwas mehr als 40 Jahre danach: Annemarie heißt längst MoserPröll. Sie wurde als Österreichs Jahrhundert- Sportlerin sowie sogar als Weltwinter- Sportlerin des 20. Jahrhunderts ausgezeichnet. Und sie ist immer noch großes Idol vieler Menschen. Das wird etwa auch augenscheinlich, als sie die „ Krone“- Zentrale im 19. Wiener Gemeindebezirk besucht. Nahezu alle, die ihr begegnen, nicken ihr voller Anerkennung und Bewunderung zu, viele bitten um Autogramme oder gemeinsame Fotos. Fast ein halbes Jahrhundert nach ihren ersten Erfolgen ist nichts vom Ruhm der Annamirl, wie sie in den Anfängen ihrer Karriere liebevoll genannt wurde, verblasst.
Mit umso größerer Freude erfüllt es alle, dass sie in der „ Krone“ihre 15 größten Olympia- Stars der letzten 20 Jahre vorstellt. Und auch die Winterspiele 2018 mit den Augen der Expertin beleuchten wird. Womit sie diesbezüglich mit Michaela Dorfmeister eine andere Olympiasiegerin ersetzt. Weil diese als offizielles Jury- Mitglied in Pyeongchang nicht für Medien tätig sein darf. Auch auf die Ehre, die ihr damit zuteil wird, kann man als österreichischer Sportfan stolz sein. Sehr stolz.