Blutiger Terror in Afghanistan
Dritter verheerender Anschlag in Kabul
Als Tatwaffe ein Ambulanz- Auto voller Sprengstoff, ein ohrenbetäubender Knall, der in der ganzen Stadt zu hören ist – es ist der zweite schwere Anschlag in Kabul in einer Woche und der dritte im Jänner. Taliban und Islamischer Staat haben Kabul zu ihrem Lieblingsziel gemacht. Die Sicherheit bricht zusammen.
Die Taliban haben mit einem schweren Selbstmordanschlag in einer der am besten gesicherten Straßen der afghanischen Hauptstadt mindestens 95(!) Menschen getötet und 158 verletzt. Es war der zweite schwere Anschlag in der Stadt innerhalb nur einer Woche, nach dem 17- stündigen Angriff von sechs Taliban- Kämpfern auf das große Hotel Inter- continental am vergangenen Samstag.
In der Straße im zentralen Regierungs- und Geschäftsviertel liegen auch die Gesandtschaft der Europäischen Union, mehrere Botschaften, darunter die von Schweden, Indien und Indo-
nesien, sowie das ehemalige Innenministerium, das für einige Funktionen weiter genutzt wird. Diese Straße wird von beiden Seiten massiv geschützt; Fußgänger dürfen nur selten tief hinein.
Ein Sprecher des Innenministeriums sagte, der Selbstmordattentäter habe einen Krankenwagen gefahren. Er sei mit dem Blaulicht- Trick durch die erste Sicherheitskontrolle in der schwer bewachten Straße gekommen, aber an der zwei- ten Sperre erkannt worden. Daraufhin habe er den mit Sprengstoff vollgepackten Wagen in die Luft gejagt.
Die Sicherheitslage in der afghanischen Hauptstadt hat sich seit Ende der NATO- Kampfmission im Dezember 2014 stark verschlechtert. 2017 gab es dort mehr als 20 schwere Anschläge der Taliban und der Terrormiliz Islamischer Staat ( IS). Mehr als 500 Menschen kamen bei den Attentaten ums Leben.