Kronen Zeitung

Liebes Burgtheate­r,

- michA el. jeA nnee@ k ronenzeitu­ng. A t

es stand zu befürchten: # MeToo, die neue moralische Weltmacht, würde auch vor Dir nicht stoppen.

Nun war es so weit. Mit einem dem „ Standard“zugespielt­en Brief, signiert von 60 Deiner Mitarbeite­r, den das Zentralorg­an von # MeToo als „ Aufschrei auf offener Bühne“bewertet.

Der „ Aufschrei“gilt der Intendanz von Matthias Hartmann ( 2009– 2014).

Seine Verfehlung­en werden zwar nicht auf die Stufe von Übeltätern wie Harvey Weinstein oder Dieter Wedel gestellt, das nicht. Aber Herr Hartmann habe Angst und Verunsiche­rung verbreitet.

Ein direktoral­er Diktator, der – umnurden kurioseste­n Vorwurf zu nennen – das berühmte „ Toi, toi, toi“- Ritual ( mit dem man sich an allen Theatern dieser Welt symbolisch über die Schulter spuckend Glück für eine Premiere wünscht) stets zu einer „ Umarmung mit anschließe­ndem Klaps auf den Hintern“umfunktion­ierte. Was etliche Schauspiel­erinnen als „ Missbrauch“empfunden hätten. Welcome bei # MeToo! Hiezu Hartmann der Klapser:

„ Ich habe diese Tradition von einem ehrenhafte­n Intendante­n übernommen, und es gab in 25 Jahren nur eine einzige Beschwerde deswegen . . .“

Und was meint Burgchefin Karin Bergmann zu dem Aufschrei? Dies:

„ Ich respektier­e ihn. Aber auch die Entscheidu­ng derer, die ihn nicht unterzeich­net haben.“

PS: Das ist eindeutig die gesunde Mehrheit.

PPS: Und wann ist die Staatsoper dran?

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