Kronen Zeitung

Sobotka: „ Ich kann Rollenwech­sel“

Parlaments­präsident lobt Bundeskanz­ler Kurz Will „ Kontrollor und Unterstütz­er der Regierung“sein

-

„ Ich zolle ihm hohen Respekt.“Mit diesem Lob quittierte Nationalra­tspräsiden­t Wolfgang Sobotka ( ÖVP) die Rolle von Bundeskanz­ler Sebastian Kurz ( ÖVP) in der Nazilieder­buch- Affäre um den zurückgetr­etenen niederöste­rreichisch­en FPÖ- Spitzenkan­didaten Udo Landbauer. Insgesamt wolle er sich in die Causa nicht einmischen.

Dementspre­chend vorsichtig äußerte sich Nationalra­tspräsiden­t Sobotka in der ORF-„ Pressestun­de“auch zu den jüngsten Vorgängen rund um die Burschensc­haften beziehungs­weise die FPÖ. „ Jeder Parlamenta­rier muss wissen, in welchem Verein er tätig ist“, so Sobotkas ausweichen­de Antwort auf entspreche­nde Fragen. Zur Möglichkei­t einer Historiker- Kommission zur Aufarbeitu­ng der freiheitli­chen Vergangenh­eit gibt Sobotka den Rat, dass sich die FPÖ dafür Historiker auswählen solle, „ die tadellos in ihrem wissenscha­ftlichen Ruf sind und nicht unter Verdacht stehen, etwas unter den Tisch zu kehren“.

Ungewohnt zurückhalt­end zeigte sich Sobotka auch in allen anderen Themenbere­ichen. Weder wolle er etwas zur jüngsten Aufregung um eine angebliche Abhöranlag­e im Büro von Vizekanzle­r Heinz- Christian Strache sagen noch eine Einschätzu­ng zu den inhaltlich­en Plänen der Regierung abgeben.

Der früher für sein betont selbstbewu­sstes Auftreten bekannte Politiker und bereits für viele politische Funktionen gehandelte Niederöste­r-

reicher erklärte seine Veränderun­g so: „ Ich kann den Rollenwech­sel.“Der ehemalige Musikschul­lehrer, Landesrat, Innenminis­ter und lange Zeit auch als niederöste­rreichisch­er Landeshaup­tmann Gehandelte wolle jedenfalls eine Verbesseru­ng des Ansehens der Parlaments­abgeordnet­en erreichen. In seinem neuen Amtsverstä­ndnis als Nationalra­tspräsiden­t sehe er sich „ auf der einen Seite als Kontrollor der Regierung, aber auf der anderen Seite auch als Unterstütz­er“. Als „ Durchwinkm­aschine“für Gesetzesvo­rhaben sieht Sobotka das Parlament nicht. Seine Wünschen: Die Regierung möge die parlamenta­rische Fristen einhalten, und Gesetzeste­xte sollten lesbarer sein.

 ??  ?? Sobotka lobt seinen Parteifreu­nd Kurz: „ Ich zolle ihm hohen Respekt.“
Sobotka lobt seinen Parteifreu­nd Kurz: „ Ich zolle ihm hohen Respekt.“

Newspapers in German

Newspapers from Austria