Debatte um die Wölfe: Almauftrieb abgesagt
Naturschützer für Ansiedelung Bauern in großer Sorge
GRAZ. Weil sich die Wölfe in Österreich immer mehr ausbreiten, überlegen Bergbauern, den Almauftrieb im Sommer zur Gänze abzusagen. Naturschützer plädieren hingegen weiter für die Ansiedelung des bei uns einst ausgerotteten Raubtieres.
Während heimische Naturschützer nach wie vor den Wolf begrüßen, wiesen jetzt heimische Bergbauern bei einem Gipfel in Aigen im Ennstal ( Steiermark) neuerlich auf die Bedrohung für ihre Almtiere hin. Tatsächlich werden immer mehr Schafe und Kälber gerissen.
„ Viele Almgemeinschaften werden ihre Tiere heuer gar nicht mehr auf die Alm treiben. Das Risiko, Tiere zu verlieren, ist zu groß. Dadurch wird aber der sanfte Tourismus in den Alpen leiden“, gab Bergbauern- Vertreter Johann Jenewein aus Tirol zu bedenken. Noch hält sich die Zahl der gerissenen Schafe mit ca. 20 Individuen in Grenzen. Doch nicht eingerechnet sei – so Jenewein – aber jenes Vieh, das in Panik flüchtete und über Felsen in den Tod stürzte. Jenewein: „ Hirten einer Kärntner Alm mussten 40 Prozent Verluste hinnehmen.“
In Frankreich, wo es zunächst ebenfalls nur ein paar Isegrims gab, werden mittlerweile pro Jahr mehr als 11.000 Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde, Esel und auch Schutzhunde gerissen.