Exquisite Sammlung an Adaptern – daheim
Kollegin B. bestand darauf. Für eine problemfreie Stromzufuhr müsse man in Korea in Besitz eines Adapters sein. Besonders für diese dicken Stecker der amerikanischen Kult- ComputerMarke.
Flughafen. Ihr Flug nach Seoul ist am Gate sowieso zum Einsteigen bereit.
Herrgott. Schon wieder! Das gibt’s ja nicht. Die Schublade zu Hause, in der eine exquisite Sammlung weltweit verwendbarer Ad- apter liegt, ist so voll, dass sie gar nicht zugeht.
Nur hier in der ComputerTasche ist wieder einmal nix.
Seufzend geht’s zum Shop in der Duty- free- Zone des Flughafens. Dort, wo hinten links die ganzen Adapter hängen, dort, wo der Geschäfts- Besitzer stets ein wissendes Lächeln aufsetzt, wenn jemand mit grimmigem Blick das StromsteckerRegal ansteuert.
Wohlfeile 14,99 Euro. Von einem Mengenrabatt wegen der letzten zwanzig Besuche will man im Geschäft nichts wissen, man verleugnet trocken, den Adapter- Interessenten jemals gesehen zu haben.
Ihr Flug nach Seoul am Gate sowieso zum Einsteigen bereit.
Schnell ausprobieren. Das unglaubliche Plastik weg – und . . . klemmt. Hoppala, falscher Adapter.
Zurück in den Shop. Das Grinsen des Besitzers scheint nun rundherum zu gehen. Nein, eine geöffnete Ware könne er nicht zurücknehmen. Es täte ihm leid, er würde den großen WeltStecker empfehlen.
Aha. 29,99. Na servas. Nur ohne . . . Wie soll das gehen. Also wurscht. Seufz. Kollateralschaden. „ Man kann hier eh mit Karte zahlen, oder?“
Das Gate sowieso für den Flug nach Seoul schließt.
Sch . . . eilig. Im Laufschritt wird erneut die Plastik- Verpackung weggerissen und irgendwie versucht, den dicken Stecker des Ladekabels in dem Adapter zu versenken. Wieder klemmt es.
Das gibt’s doch nicht! Vielleicht kann man das in Korea irgendwie abhobeln, dann müsste das blöde Dinge ja doch . . .
Das Gate sowieso für den Flug nach Seoul . . .
Etliche Stunden später, nach einer Ewigkeit in der Luft und im Zug, versinkt der LadekabelStecker wie Butter in der koreanischen Dose. Ganz ohne Adapter.