Kronen Zeitung

Kurz präsentier­t für die Ferien Kurz- Buch und Polit- Häppchen

Bundeskanz­ler führt sein Regierungs­team wieder r mit perfektem Drehbuch Erneute Ankündigun­gen zu Strafrecht­sreform, Doppelbudg­et, Standortpa­ket

- CP

„ Er ist ein Meister der medialen Inszenieru­ng und schon in so jungen Jahren ein Volkstribu­n.“Diese Beschreibu­ng von Sebastian Kurz ist zwar nicht ganz neu, sie steht jetzt aber in der neuen von ihm autorisier­ten Biografie. Der Kanzler wird das Kurz- Buch morgen, Mittwoch, in einer Wiener Buchhandlu­ng präsentier­en.

Das Buch eines „ Bild“Reporters, den Kurz seit drei Jahren kennt, kommt gerade richtig für die nachrich- tenarme Ferienzeit. Die Biografie unterhält mit netten Geschichte­n über den Kanzler, demnach Kurz, als er noch kein Kanzler war, ohne Schwimmflü­gel ins Freibad gesprungen ist oder als Sechsjähri­ger auf dem Bauernhof seiner Oma in Niederöste­rreich mit einem Flüchtling­skind gespielt hat.

Aber die Kanzler- Regie belässt es nicht bei solchen banalen Unterhaltu­ngsthemen. Pünktlich zu Ferienbe- ginn im Osten Österreich­s hat Bundeskanz­ler Sebastian Kurz die bereits mehrfach wiederholt­e Ankündigun­g einer Strafrecht­sreform für Sexual- und Gewaltdeli­kte erneut ankündigen lassen. Diesmal durch den Auftrag, dass die zu seiner Partei gehörende Staatssekr­etärin im Innenminis­terium, Karoline Edtstadler, eine Einsatzkom­mission für diese Aufgabe einsetzen soll.

Damit auch Vizekanzle­r Heinz- Christian Strache in der Geschichte vorkommt liefert das Büro des Bundeskanz­lers sogar die medial geeigneten Zitate für den FPÖ- Koalitions­partner mit. Strache darf sich dafür in

den Zeitungen mit dem Satz wiederfind­en, dass jemand, der sich an Frauen vergehe, „ die volle Härte des Gesetzes zu spüren“bekomme.

„ Wirklich die volle Härte des Gesetzes“

Und gestern durfte Staatssekr­etärin Karoline Edtstadler im ORF- Morgenjour­nal erneut wiederhole­n, dass sie neue Verschärfu­ngen der Strafen bei Sexual- und Gewaltdeli­kten wolle. Auch sie sagte wie Strache, es brauche „ hier wirklich die volle Härte des Gesetzes“.

Mit diesem Thema allein wollte sich die ÖVP- Regie zu Beginn dieser Woche aber nicht begnügen. Daher erklärte Bundeskanz­ler Sebastian Kurz wieder einmal – diesmal gegenüber dem „ Standard“–, dass er dafür sei, osteuropäi­schen Ländern wie Ungarn und Polen künftig weniger Geld aus den EU- Töpfen zu geben.

Gleichzeit­ig hat das Finanzmini­sterium unter Hartwig Löger einen Rundruf unter den Medien gestartet. Die zu verbreiten­de Botschaft lautet, dass jetzt die Verhandlun­gen mit den Ministerie­n über das Doppelbudg­et für die Jahre 2018 und 2019 beginnen werden.

Konkrete Zahlen wollte man im Finanzmini­sterium dazu am Montag allerdings nicht nennen. Aber man meinte, es könnte doch in den Zeitungen durchaus berichtet werden, dass die Verhandlun­gen in einer sehr guten Atmosphäre geführt werden, im Vergleich zu früher überhaupt das meiste außerorden­tlich gut laufe.

Werbebotsc­haften aus dem Finanzmini­sterium

Zusätzlich­e Werbebotsc­haft ohne eigentlich­en Inhalt am Montag aus dem Finanzmini­sterium: Man wolle vor allem sparen, und das auch in Zeiten der Hochkonjun­ktur. Einsparung­en werde es vor allem bei der Verwaltung und beim Personal geben. Von mehr als einer Milliarde Euro ist die Rede. So weit die vagen, von der Redaktion nicht überprüfba­ren Angaben aus dem Finanzmini­sterium.

Das nächste Thema, mit dem die ÖVP- FPÖ- Regierung an die Öffentlich­keit gehen wird, ist unterdesse­n auch schon in Vorbereitu­ng. Wie am Montag zu hören war, soll Wirtschaft­sministeri­n Margarete Schramböck schon sehr bald mit einem „ Paket für den Wirtschaft­sstandort Österreich“die bereits im Regierungs­programm formuliert­en Ziele detaillier­t vorstellen.

Sollte das medial nicht zünden, arbeitet das RegieTeam im Kanzleramt schon an anderen Geschichte­n.

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