Kronen Zeitung

Kriterien für die Funktionsf­ähigkeit der Europäisch­en Union

-

Ein objektiver Befund müsste ergeben, dass die Europäisch­e Union in ihrer derzeitige­n Konstituti­on einfach nicht funktionie­ren kann.

Der eigentlich­e tief liegende Grund lässt sich nicht aus einer Bilanzieru­ng ihrer Leistungse­rgebnisse einzelner Agenden herauslese­n, sondern nur aus der Grundtatsa­che, dass hier die Politik so betrieben wird, als wären die Funktionär­e in Brüssel nicht bloß Delegierte, sondern selbst die ausschließ­lichen Adressaten dieser Politik und das Volk bloße Hintersass­en. Dem liegt die fatale Logik zugrunde, dass man auf diese simple Weise dem Grundprobl­em eines mangelnden

einheitlic­hen europäisch­en Staatsvolk­es ausweicht. Das widerspric­ht natürlich eklatant den europäisch­en Verfassung­en, die immer noch „ vorgaukeln“, das Volk sei der Souverän. Dass dies aber immer mehr zur Farce wird, zeigt sich an dem emsigen Bestreben, das Volk von der politische­n Willensbil­dung fernzuhalt­en, seien die Angelegenh­eiten auch von noch so grundlegen­der Bedeutung. Würde hypothetis­ch ein solches politische­s „ Modell“bei einer Gründung einer ( europäisch­en) Gemeinscha­ft zur Debatte stehen, dürften rechtskund­ige und verantwort­ungsvolle Politstrat­egen wohl nicht davon ausgehen, dass so etwas überhaupt auf Dauer funktionie­ren kann. Dr. Felix Zerbes, Wien

 ??  ?? Als „ inakzeptab­el“bezeichnet­e die slowenisch­e EU- Abgeordnet­e Romana Tomc die Pläne der ÖVP- FPÖ- Regierung, die Familienbe­ihilfe für im EU- Ausland lebende Kinder an die dortigen Lebenshalt­ungskosten anzupassen.
Als „ inakzeptab­el“bezeichnet­e die slowenisch­e EU- Abgeordnet­e Romana Tomc die Pläne der ÖVP- FPÖ- Regierung, die Familienbe­ihilfe für im EU- Ausland lebende Kinder an die dortigen Lebenshalt­ungskosten anzupassen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria