Paradies im Ausnahmezustand Wiener Anwalt ist vor Ort: „ Habe mulmiges Gefühl“
Politische Unruhen auF den Malediven Rund 1500 Österreicher vor Ort:
MALÉ. Explosive Stimmung im Indischen Ozean: Im Zuge eines politischen Machtkampfes hat der Präsident der Malediven den Ausnahmezustand verhängt – vorrangig, um strenger gegen Oppositionelle vorgehen zu können. Unruhen und Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften waren bzw. sind die Folge.
225 Österreicher urlauben derzeit offiziell auf den Malediven. Erfahrungsgemäß registrieren sich aber nur rund 15 Prozent der Reisenden vor Abflug auf der Homepage des Außenamtes. Demnach dürften es geschätzte 1500 rotweißrote Touristen sein, die es sich gerade im Inselparadies gut gehen lassen. Und bizarrer- weise kaum etwas von den dramatischen Ereignissen mitbekommen.
Wie auch ein Anwalt aus Wien: „ Wir haben von dem Ausnahmezustand nur in den Nachrichten gehört – aber uns bereits informiert, wer der zuständige Honorarkonsul für Österreich ist. Wir sind nicht beunruhigt, haben aber ein mulmiges Gefühl was den Rückflug anbelangt. Die Militärpräsenz wird spürbar sein.“
Thomas Schnöll vom Außenamt: „ Es gibt keine Hinweise, dass es auf den Touristen- Inseln zu Problemen kommen könnte. Aber wir raten von Ausflügen in die Hauptstadt Malé ab.“
Denn hier kommt es zu Unruhen – Unterstützer von Oppositionellen liefern sich Straßenschlachten mit Sicherheitskräften, verüben Brandanschläge. Grund für die Eskalation im Inselstaat: Präsident Yaheem weigert sich, ein Urteil des Obersten Gerichtshofes umzusetzen. Demnach sollten Oppositionspolitiker aus der Haft entlassen werden. Unter anderem der 2012 gestürzte Ex- Präsident Nasheed.
Nach Verhängung des zweiwöchigen Ausnahmezustandes wurden bereits zwei Richter des Obersten Gerichtshofes wie auch der frühere Diktator Abdul Gayoom verhaftet.