Kronen Zeitung

Wenn der Urlaub zum Albtraum wird

Politische Unruhen halten derzeit die Malediven in Atem. Wenn die Traumreise plötzlich zur Hölle wird – Österreich­er schildern ihre schlimmste­n Erlebnisse.

- ALEXANDRA HALOUSKA UND CLAUDIA FISCHER

KRISE. Auf den Malediven herrscht derzeit der Ausnahmezu­stand. Wenn der Traum vom Urlaub platzt – Österreich­er schildern ihre gefährlich­sten Erlebnisse.

Straßensch­lachten, Festnahmen, Verfassung außer Kraft und ein Präsident, der Gerichtsur­teile nicht anerkennt: Auf den Malediven herrscht Anspannung. Am Montag verhängte die Regierung den Ausnahmezu­stand. Unweit des politisch brodelnden Kessels, der Hauptstadt Malé, schlürfen Touristen ihren Cocktail, räkeln sich in der Sonne.

Es ist eine zwiegespal­tene Welt – das Urlauberpa­radies auf der einen Seite, ein von Krisen gebeutelte­s Land auf der anderen Seite. Weil der Tourismus als wichtigste Einnahmequ­elle gilt, wollen die Malediven ihr perfektes Image wahren. Kriminelle und Meutereien werden von den Urlaubern ferngehalt­en – sofern sie einen Bogen um die Hauptstadt machen.

Reiseveran­stalter schätzen das Risiko auf den touristisc­hen Inselgrupp­en als gering ein. Doch nicht immer verläuft der Aufenthalt gefahrlos. Beben, Terror und Brände – einige Österreich­er mussten im vergangene­n Sommer durch die Hölle gehen. Der „ Krone“schilderte­n sie ihre Urlaubs- Albträume.

Wir haben von den Krawallen gehört, aber bei der Landung am Montag in Malé nichts bemerkt. Wir werden uns vor dem Abflug noch vorsichtsh­alber erkundigen.

K arolin und Martin Hirsch- Thaler aus Villach ( Kärnten)

Mitte Juli 2017 verwandelt­e sich die Adriaküste in eine Feuerwalze. Waldbrände schlagen Tausende Touristen in die Flucht. Der Salzburger Gerald W. ( 47) campt gerade im kroatische­n Split, als das Feuer ausbricht: „ Wir sahen überall Explosione­n, weil Autos und Gastanks in Häusern in die Luft gingen.“In der Not rettet sich der 47- Jährige mit Frau und Tochter auf das Dach eines Einkaufsze­ntrums, bis die Gefahr gebannt war. Tage später beginnt die Erde auf der griechisch­en Insel Kos zu zittern, ein schweres Seebeben reißt 2500 Urlauber aus dem Schlaf.

Der Linzer Feuerwehrm­ann Andreas Ilk erlebte die Katastroph­e hautnah mit: „ Man ist hilflos und erkennt, wie gewaltig die Natur sein kann. Die Hotelgäste haben im Freien geschlafen, weil sie Angst vor Nachbeben hatten. Wir wussten nicht, ob die Bungalows den Erschütter­ungen standhalte­n.“

Bomben in Thailand, Ascheregen auf Bali

Im August dann der nächste Horror, diesmal in Thailand: Bei einer Serie von Bombenansc­hlägen werden Dutzende Touristen verletzt. So auch eine Kärntnerin, die im Badeort Hua Hin Urlaub machte. Bei dem Anschlag erlitt die junge Frau Schnittwun­den und musste ins Spital.

Ende November versetzte der aktive Vulkan Agung die Menschen auf Bali in Panik. In der Hauptstadt regnet es Asche, der Flughafen wird zeitweise gesperrt.

Aus Angst vor einem Ausbruch rufen die Behörden mehr als 100.000 Menschen auf, die Insel zu verlassen – darunter auch 550 Österreich­er.

Der Konsul Andreas Heuberger betreute Betroffene vor Ort. Viele von ihnen haben mit der Gefahr zu leben gelernt: „ Die Menschen hier auf Bali gehen relativ gelassen mit dem Ausbruch um. So wie wir Österreich­er zum Beispiel auch mit der Lawinengef­ahr leben müssen.“

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Kos, Griechenla­nd Nach einem Erdbeben übernachte­ten viele Hotelgtste im Freien
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Split, Kroatien Tausende Touristen flohen vor den Waldbrtnde­n an der Adriaküste
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Hua Hin, Thailand
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Auf der Trauminsel Bali regnete es tagelang Asche. Bali, Indonesien
 ??  ?? Malé, Malediven Auf den Malediven wurde für 15 Tage der Ausnahmezu­stand verhängt.
Malé, Malediven Auf den Malediven wurde für 15 Tage der Ausnahmezu­stand verhängt.
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Auch Urlauber wurden bei der Bombenseri­e verletzt.

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