„ ER HAT MEIN FEUER ENTFACHT“
Angesprochen auf die erste Olympia- Erinnerung, ist die Antwort unserer Athleten in Pyeongchang nahezu einhellig: Hermann Maier in Nagano 1998! Sein Sturz und darauffolgender Doppelsieg waren der Motor für ihre Sportkarrieren
Eine Sport- Erinnerung prägte sich wie keine andere in das kollektive Gedächtnis unserer aktuellen Olympiamannschaft ein. Es sind Bilder, die die meisten der 105 ÖOC- Athleten in Pyeongchang als Kinder gesehen haben. Verbunden mit Emotionen, die wie ein Motor ihre eigenen Sportkarrieren vorantrieben: Der Sturz ihres damaligen Idols Hermann Maier bei der Olympiaabfahrt von Nagano, der sich am 13. Februar zum 20. Mal jährt.
Als der „ Herminator“kopfüber 30 Meter weit durch die Luft flog, mehrere Sicherheitsnetze durchstieß und im Tiefschnee zu liegen kam. „ Es hat mich unheimlich fas- ziniert, als er plötzlich aufgestanden ist“, erinnert sich SnowboardWeltmeister Benjamin Karl, der sich als Kind auf einen Zettel schrieb, was er einmal werden möchte: „ Olympiasieger!“Auch bei Adler Stefan Kraft hat sich der Moment eingeprägt: „ Ich habe mir gedacht, wenn er jetzt die Goldene macht, dann ist er unsterblich!“Was dem damals 25- Jährigen gleich zweimal gelang. Am 16. Februar 1998 im Super- G und drei Tage später im Riesentorlauf.
„ Es war ein ganz besonderer Spirit, der da auf mich übergesprungen ist“, sagt SnowboardOlympiasiegerin Julia Dujmovits, „ Zumal wir immer in der Flachau auf Skiurlaub waren.“Rodler Wolfgang Kindl: „ Maier hat in dieser Woche mein Feuer entfacht. Kurz darauf habe ich mit dem Leistungssport begonnen und beschlossen: Ich möchte in meinem Sport auch der Beste werden!“Für Biathlon- Olympiamedaillengewinner Dominik Landertinger ist Maier nach wie vor das große Vorbild: „ Ich dachte mir: So ein Viech! Allein wenn ich daran denke, zieht es mir die Gänsehaut auf. Bei uns in der Skihauptschule war er tagelang das einzige Thema.“Und Snowboard- Freestylerin Anna Gasser: „ Ich war damals sechs. Für mich war es wie ein schönes Märchen!“