Heute sind die wilden Wampelerreiter los!
Dicke Männer und wilde Reiter – wer am heutigen unsinnigen Donnerstag das Tiroler Axams besucht, erlebt einen der schönsten Frühlings- und Faschingsbräuche Österreichs!
Ganz Axams ist heute auf den Beinen, wenn im sonst so beschaulichen Tiroler Ort die uralte Tradition des Wampeler- Reitens gelebt wird.
Ein Ziegenbock als Wahrzeichen für die Gemeinde und ihre Bewohner, die frecherweise Axamer Böcke genannt werden, eröffnet dabei die Fasnacht und beendet offiziell das Faschingstreiben.
Organisiert und erlebbar gemacht wird der Traditionstag dabei seit den 1960er- Jahren vom Fasnachtsverein Axams. „ 300 Mitglieder bringen sich ein und sorgen aktiv für die Erhaltung eines 200 bis 300 Jahre alten Brauchs,“sagt Obmann Patrick Auer. Der 38- jährige Axamer wechselte erst im letzten Jahr von der Rolle als Wampeler- Vater in die Rolle des Chefs.
Wampeler ausschoppen
Nachfolger als WampelerVater und damit Organisator des wilden Treibens ist Markus Danler ( 44), der dafür zu sorgen hat, dass die „ harten Kerle“des Ortes schon zeitig am Morgen auf den örtlichen Bauernhöfen eintreffen. „ Dort werden sie ausgeschoppt.“Dabei wird in ihr traditionelles Kostüm „ Groamat“– also der zweite Schnitt der Heuernte – hi-
neingestopft. „ Das dauert pro Wampeler etwa eineinhalb Stunden und sorgt schon bei den Vorbereitungen für sehr viel Spaß“, berichtet Markus Danler.
Sind die Burschen dann erst einmal alle fertig, trifft man sich im Ort, um für den ins UNESCO Weltkulturerbe aufgenommenen Brauch Aufstellung zu nehmen. „ In geheimer Mission wurden schon zuvor die „ Reiter“auserwählt, die beim zweimaligen Lauf um den Ortskern die Aufgabe haben, die Wampeler von hinten anzugreifen und auf den Rücken zu werfen“, erklärt Obmann Patrick Auer. Dabei stehen die Wampeler für den Winter und die Reiter für den Frühling. Bleiben die Wampeler standhaft, siegt der Winter, gehen sie alle zu Boden, gewinnt der Frühling! Wie es aber auch ausgeht, am Abend stoßen der Wampeler und sein Reiter darauf an!