Kronen Zeitung

Budget- Sparwelle soll durch fast alle Ministerie­n rollen

Finanzmini­sterium setzt Rotstift an Milliarden- Kürzungen

- CP

Unter hoher Geheimhalt­ung laufen jetzt zwischen dem Finanzmini­sterium und den anderen Ressorts die Gespräche über das Budget für die Jahre 2018 und 2019. Konkrete Zahlen liegen bisher nur ausgesucht­en Regierungs­mitglieder­n vor. Aber man stellt sich bereits auf eine große Sparwelle ein. Die Kürzungen werden bis zu rund zwei Milliarden Euro ausmachen – und sollen fast alle betreffen.

Noch haben nicht einmal alle Ministerie­n die genauen Budgetvorg­aben im Detail erhalten. Zugleich stehen die Ressorts unter enormem Zeitdruck. Bereits in elf Tagen, am 20. Februar, müssen die exakten finanziell­en Bedürfniss­e für das Budget feststehen. Finanzmini­ster Hartwig Löger ( ÖVP) hält nämlich bereits am 21. März seine Budgetrede im Parlament.

Durchgesic­kert ist bisher, dass etwa das Infrastruk­turministe­rium ca. 300 Millionen Euro einsparen muss. Die Möglichkei­ten für Kürzungen reichen von einer Reduktion der Mitarbeite­r bis zur Strei- chung diverser Ausbauproj­ekte für Bahn und Straßen.

Kreative Lösungen werden in den nächsten Jahren auch im Bildungsmi­nisterium notwendig. In diesem Ressort besteht bereits seit einigen Jahren eine Finanzieru­ngslücke von 300 bis 500 Millionen Euro. Wie aus Expertenkr­eisen zu erfahren ist, soll dieses Loch durch das neue Budget nur teilweise befüllt werden.

Finanziell­e Engpässe werden in einigen Ministerie­n auch erwartet, weil das befristete Sonderbudg­et für die Integratio­nsmaßnahme­n nicht mehr verlängert werden soll. Das betrifft den Bereich Bildung mit rund 80 Millionen jährlich. Auch das Sozialmini­sterium ist davon betroffen, weil die Integratio­nsmittel für Asylberech­tigte wegfallen.

Auf stagnieren­de Budgets wird sich das Verteidigu­ngsministe­rium einstellen müssen. Das Ressort konnte im vergangene­n Jahr einen Zuwachs durch die „ Sicherheit­smilliarde“verbuchen. Allerdings verbraucht das Heer nur durch die Personalko­sten und den laufenden Betrieb 90 Prozent des Budgets.

 ??  ?? Hans Jörg Schelling ist stolz darauf, ein „ gut bestelltes Haus mit solidem Budget“hinterlass­en zu haben. Jetzt arbeiten Schellings Nachfolger, Finanzmini­ster Hartwig Löger ( ÖVP) und Finanzstaa­tssekretär Hubert Fuchs ( FPÖ), unter hoher Geheimhalt­ung...
Hans Jörg Schelling ist stolz darauf, ein „ gut bestelltes Haus mit solidem Budget“hinterlass­en zu haben. Jetzt arbeiten Schellings Nachfolger, Finanzmini­ster Hartwig Löger ( ÖVP) und Finanzstaa­tssekretär Hubert Fuchs ( FPÖ), unter hoher Geheimhalt­ung...

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